Themenüberblick

Die TV-Debatten vor der Wahl

Seit 19. August laufen die TV-Konfrontationen im ORF. Bis zur Nationalratswahl am 15. Oktober treffen in den insgesamt zehn Sendungen die jeweiligen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen der im Parlament vertretenen Fraktionen aufeinander. Hier finden sich die Duelle zum Nachlesen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Kern vs. Kurz

Beim letzten ORF-TV-Duell sind am Mittwochabend Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) zusammengetroffen. Die beiden Chefs der Regierungsparteien schenkten einander dabei nichts. Beide stellten den Anspruch, die nächste Regierung anführen zu wollen. Beide kritisierten auch heftig die Konzepte des anderen. Einigkeit herrschte zwischen den Chefs der Regierungsparteien bei kaum einem Thema: Von Entlastung bis zu Migration setzt man auf unterschiedliche Lösungen. Ob eine Koalition zwischen SPÖ und ÖVP nach der Nationalratswahl wieder möglich sei, darauf antworteten beide ausweichend.

Mehr dazu in Harte Bandagen bei Kern vs. Kurz

Kurz vs. Strache

Beim neunten und vorletzten Duell lieferten einander am Dienstag ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache (FPÖ) ein heftiges Hickhack. Im Zentrum stand die Frage nach einer allfälligen gemeinsamen Regierung nach der Wahl - und obwohl von beiden Seiten nicht dezidiert ausgeschlossen: Beim Hervorheben der Bedenken wurde es teilweise turbulent.

Mehr dazu in Hickhack zwischen Kurz und Strache

Strache vs. Kern

Beim ORF-TV-Duell zwischen SPÖ-Chef Christian Kern und FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache war der Ton deutlich rauer als zuletzt. Gleich zu Beginn sorgte die aktuelle Facebook-Affäre für angriffige Äußerungen. Bei Sachthemen wie dem Arbeitsmarkt und der Steuerpolitik wichen die Positionen der beiden Parteispitzen ebenfalls stark voneinander ab, Gemeinsamkeiten waren kaum zu finden. Für Kern war am Schluss „klar bewiesen“, dass SPÖ und FPÖ „Welten trennen“.

Mehr dazu in Angriffe dominieren TV-Duell

Lunacek vs. Strolz

Im siebenten Wahlduell des ORF sind Ulrike Lunacek von den Grünen und NEOS-Chef Matthias Strolz aufeinandergetroffen. Die Spitzenkandidatin und der Spitzenkandidat der beiden kleineren Oppositionsparteien hatten in so gut wie jeder Frage von der Gleichstellung von Mann und Frau bis hin zu Migration zwar ein ähnliches Problembewusstsein, doch sehr konträre Lösungsansätze. In der SPÖ-Facebook-Affäre sprachen sich jedoch beide für einen Untersuchungsausschuss aus.

Mehr dazu in Trennendes in TV-Duell im Vordergrund

Moser vs. Strolz

Beim sechsten ORF-TV-Duell ist Josef Moser für die ÖVP gegen NEOS-Chef Matthias Strolz in den Ring gestiegen. Die Debatte zeigte die erwarteten ideologischen Überschneidungen zwischen den beiden Parteien - deutlich wurde aber auch, warum ÖVP und NEOS derzeit nur schlecht miteinander können. Die Hoffnung, beim ehemaligen RH-Chef Moser „einen Verbündeten im Geiste“ zu haben, hat sich für Strolz jedenfalls nicht erfüllt. Für Moser redete Strolz indes zu viel von einer ÖVP aus der Vergangenheit und „nicht von der Liste Kurz“. Einig waren sie sich aber beim derzeit wohl zentralen innenpolitischen Thema, beide bezeichneten Dirty Campaigning via Facebook als absolutes No-Go.

Mehr dazu in TV-Duell offenbart ÖVP-NEOS-Differenzen

Kurz vs. Lunacek

Beim ORF-TV-Duell zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek hat es kaum thematische Übereinstimmung gegeben. Weder beim Thema Frauenpolitik noch bei der Ehe für alle oder dem Freihandel waren die beiden Spitzenkandidaten einer Meinung. Kurz warf den Grünen vor, bei aktuellen Problemen rund um die Zuwanderung „oftmals ein bisschen blind“ zu sein. Lunacek bemängelte Kurz’ Leistungen als Integrationsminister. Zudem warf sie dem ÖVP-Chef vor, Informationen zu manipulieren. Bei der Koalitionsfrage wollten beide Diskutanten einander nicht ausschließen. Anknüpfungspunkte sahen sie aber auch nicht.

Mehr dazu in Harter Zweikampf ohne Konsens

Strache vs. Griss

Beim ORF-TV-Duell zwischen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und der mit NEOS bei der Nationalratswahl kandidierenden Irmgard Griss ist es zu einem Schlagabtausch bei mehreren Themen gekommen, darunter vor allem bei EU, Neutralität und Wahlrecht für Nichtstaatsbürger. In dem fair und sachlich geführten Gespräch wurden Unterschiede bei vielen Themen deutlich, die meisten davon sind mit den unterschiedlichen Positionen der beiden Parteien in der Europapolitik verbunden.

Mehr dazu in Schlagabtausch bei Neutralität

Kern vs. Lunacek

Sowohl Christian Kern (SPÖ) als auch Ulrike Lunacek (Grüne) haben bereits ein erstes ORF-TV-Duell absolviert - nun sind sie direkt aufeinandergetroffen. Bei der dritten der insgesamt zehn TV-Konfrontationen stand die Frage im Zentrum, was zwischen der SPÖ und den Grünen überwiege - der Konflikt oder die Harmonie? Einen Paarlauf ortete Moderatorin Claudia Reiterer beim Thema Bildung - bei CETA zeigte sich dann ein anderes Bild. Und bei anderen Themen wie Pflege und Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen waren sich Kern und Lunacek schließlich über das Ziel, aber nicht gänzlich über den Weg dorthin einig.

Mehr dazu in TV-Duell mit überschaubaren Differenzen

Strolz vs. Kern

Einem rasanten Galopp durch die unterschiedlichsten Politthemen hat das TV-Duell zwischen Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern und NEOS-Obmann Matthias Strolz geglichen. Deutlich wurden die unterschiedlichen Ansätze der beiden Parteien: Kern sagte, er wolle Politik für „die 95 Prozent“, die arbeitende Bevölkerung, machen. Strolz wiederum betonte seine liberalen Grundsätze und stellte die Wahlfreiheit der Menschen in den Mittelpunkt. Beide führten - allerdings sehr unterschiedliche - „Lebensrealitäten“ von Menschen, insbesondere von Frauen, ins Treffen. Zumindest einige Anknüpfungspunkte fanden die beiden in den gegnerischen Positionen.

Mehr dazu in TV-Duell als Ritt durch „Lebensrealitäten“

Hofer vs. Lunacek

Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Norbert Hofer von der FPÖ eröffneten den Reigen der ORF-TV-Duelle. Von Beginn weg bemühten sich die beiden Diskutanten augenscheinlich, sich vom jeweils anderen abzugrenzen. Lunacek warf Hofer und der FPÖ vor, weiter auf einen EU-Austritt hinzuarbeiten. Der FPÖ-Listenzweite forderte Lunacek wiederum mehrfach auf, „nett“ zu sein, und sah in der grünen Politik ein Ende der österreichischen Souveränität dräuen. Bisweilen führten die Wortduelle in Fahrwasser ganz abseits der Fragen von Moderator Tarek Leitner. Und erst ganz zum Schluss kam ein Hauch von Versöhnlichkeit auf.

Mehr dazu in Hofer und Lunacek suchen die Abgrenzung