Romney fürchtet schlechtes Wetter
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney ist derzeit vor allem damit beschäftigt, den Schaden zu minimieren, der ihm durch umstrittene Aussagen über Vergewaltigungsopfer durch seinen Parteikollegen Todd Akin droht. Doch ausgerechnet dem traditionell als Riesenspektakel inszenierten Nominierungsparteitag, der seine Anhänger für den Wahlkampf motivieren soll, droht nun Gefahr.
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Denn ein Tropensturm bedroht den Parteitag der US-Republikaner in Tampa im Bundesstaat Florida. Meteorologen befürchten, dass Sturm „Isaac“ just zu Beginn der viertägigen Mammutveranstaltung am Montag auf die Stadt an der Golfküste treffen könnte, in der Romney offiziell zum Herausforderer von Präsident Barack Obama gekürt werden soll. Es könnte sogar sein, dass „Isaac“ bis dahin zu einem Hurrikan heranwächst. Die Vorhersage ist noch relativ unsicher. Aber laut derzeitigen Computermodellen wird der Sturm Floridas Küste am späten Sonntag oder Montagfrüh erreichen.
Zum Parteitag werden rund 5.000 Delegierte und 15.000 Journalisten erwartet. Das Konferenzgebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe des Golfs von Tampa. Die Stadt gilt als anfällig für Stürme. Erst vor einigen Wochen hatte ein Tropensturm für erhebliche Überschwemmungen gesorgt.

APA/EPA/Brian Blanco
Tampa rüstet sich bereits für den Nominierungsevent
Anhörungen auf Guantanamo abgesagt
Derzeit befindet sich „Isaac“ nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums in Miami noch in der Karibik. Doch seinetwegen wurden schon andere Termine vom Winde verweht: So sagten US-Militärs einen Gerichtstermin in Guantanamo auf Kuba ab. Die fünftägige Anhörung hätte am Donnerstag vor einem Militärsondergericht beginnen sollen. Angeklagt sind die fünf mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001.
Bereis einmal verschoben
Es ist nicht das erste Mal, dass Unwetter einen Republikaner-Parteitag durcheinanderwirbeln. Bereits 2008 wurde die Nominierungstagung in St. Paul in Minnesota wegen eines Hurrikans verkürzt, obwohl „Gustav“ damals fast 1.000 Kilometer entfernt nach seinem Weg durch die Karibik an der US-Küste abflaute. Doch die Republikaner wollten kein großes Spektakel inszenieren, während andere Amerikaner vor Sturm und Überschwemmung zittern.
Für Romney wäre es eine schwierige Entscheidung: Immerhin gilt es, Tausende Helfer auf den Wahlkampf einzuschwören und mit einem rauschenden Fest in die heiße Phase der Auseinandersetzung zu starten. Flirren gleichzeitig mit Jubel, Trubel und fahnenschwingenden Romney-Anhängern Bilder von Zerstörungen und obdachlos gewordenen US-Bürgern über die TV-Schirme, könnte das zu einem medialen K.o.-Schlag werden.
Kalifornien ruft Notstand aus
In Kalifornien rief unterdessen Gouverneur Jerry Brown in drei nördlichen Bezirken wegen Waldbränden den Notstand aus. Einer der Brände hat bereits 64 Häuser zerstört und nähert sich der kleinen Ortschaft Mineral nahe des Lassen National Volcanic Parks. Die bis zu 23 Meter hohen Flammen näherten sich rasch entlang der Hauptroute zur Stadt, dem Highway 36. Ein Graben wurde ausgehoben - als letztes Mittel, um das Feuer daran zu hindern, in den Ort vorzudringen. Kilometerweit verhüllten dichter Rauch und Asche den Himmel. Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz.
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