Größter Produzent vor Saudi-Arabien
Russland hat im August täglich so viel Öl produziert wie nie zuvor seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die Förderquote lag bei 10,28 Millionen Fass pro Tag (bpd). Das bedeutet eine Steigerung von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Energieministerium Anfang September mitteilte. Damit behält Russland seine Position als weltgrößter Ölproduzent vor Saudi-Arabien.
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Im Jahresvergleich stieg die Förderung im vergangenen Monat um 2,1 Prozent. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einem Anstieg der Produktion um 1,1 Prozent im Gesamtjahr. Vor allem der Staatskonzern Gasprom und das russisch-britische Konsortium TNK-BP hätten zu den Rekordzahlen beigetragen, erklärte das Ministerium. Die Behörde bezieht in ihre Statistiken auch die Förderung von Gaskondensat ein, aus dem ebenfalls Treibstoffe gewonnen werden können. Gasprom und TNK-BP steigerten ihre Gaskondensat-Produktion erheblich.
Gasproduktion zurückgegangen
Aus saisonalen Gründen schrumpfte dagegen die Gasproduktion im August um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gasprom verbuchte einen Rückgang um 8,2 Prozent. „Das ist der schlechteste August in der Geschichte von Gasprom“, sagte Michail Kortschemkin vom Analysehaus East European Gas Analysis. Der Export des Rohstoffs falle geringer aus, weil russisches Gas das teuerste auf dem europäischen Markt sei. Die Binnennachfrage könne die schwächelnden Ausfuhren wegen des langsamen Wachstums und der steigenden Gaspreise nicht auffangen.
Durch Ostsee-Pipeline fließt erstmals Gas
Seit Anfang September befüllt Russland die Ostsee-Pipeline mit Gas. Die Gaseinleitung erzeugt den für den Transport nötigen Druck in der Pipeline, die eigentlichen Lieferungen nach Europa sollen Anfang November beginnen. „Wir befreien uns Schritt für Schritt vom Diktat der Transitstaaten“, sagte Putin vor der Eröffnung mit Blick auf die heftigen Streits etwa mit der Ukraine über die Durchleitung russischen Gases nach Europa.
Über die 1.224 Kilometer lange Nord-Stream-Pipeline sollen künftig jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas von Wyborg nahe Sankt Petersburg bis nach Deutschland geliefert werden. Die am Ostseeboden verlaufende Leitung durchquert auch finnische, schwedische und dänische Gewässer. Die Pipeline sei im Energiebereich „unser Fenster nach Europa“, sagte Putin.
7,4 Mrd. teures „Fenster nach Europa“
Das privat finanzierte Projekt mit einem Budget von 7,4 Milliarden Euro ist demnach auf eine Betriebsdauer von mindestens 50 Jahren ausgelegt. Mehrheitseigner im Ostsee-Pipeline-Betreiberkonsortium Nord Stream ist Gasprom mit 51 Prozent. Weitere Anteile halten die deutschen Firmen Eon Ruhrgas und die BASF-Tochter Wintershall, der französische Energiekonzern GDF Suez und das niederländische Unternehmen Gasunie.
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