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Peking und Moskau verurteilen Angriff

Die mit Südkorea verbündeten USA haben den Angriff Nordkoreas auf eine südkoreanische Insel scharf verurteilt. Auch Peking und Moskau verurteilten die Attacke Pjönjangs. Russland rief Nord- und Südkorea zur Besonnenheit auf.

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Das US-Außenministerium rief die Führung in Pjöngjang auf, ihr aggressives Vorgehen zu stoppen. Bisher seien keine US-Truppen in die Vorgänge verwickelt. Die USA blieben der Sicherheit Südkoreas sowie dem Frieden in der Region verpflichtet. Nach Gesprächen in Südkorea und Japan traf der US-Sonderbotschafter für Nordkorea, Stephen Bosworth, am Dienstag in Peking ein. Er will China auch von den neuen Erkenntnissen der USA über eine fortgeschrittene Urananreicherung in Nordkorea unterrichten. US-Präsident Barack Obama nahm noch nicht öffentlich Stellung. Ein Sprecher des Weißen Hauses ließ jedoch ausrichten, Obama sei „empört über die Aktion“. „Wir stehen Seite an Seite mit Südkorea.“

„Maßvolle und einheitliche“ Antwort

Die USA kündigte eine „maßvolle und einheitliche“ Antwort seitens der internationalen Gemeinschaft an. „Wir werden mit China zusammenarbeiten und mit allen anderen der Sechsparteiengespräche, um eine Antwort zu finden“, sagte Außenamtssprecher Mark Toner am Dienstag vor Journalisten. Er spielte damit auf die Gesprächsrunde über das nordkoreanische Atomprogramm an, an der neben Nordkorea, China und den USA auch Südkorea, Japan und Russland beteiligt sind. Nordkorea hatte vor wenigen Tagen einem US-Atomexperten zufolge die Fertigstellung einer neuen Anlage zur Urananreicherung verkündet.

China äußerst Besorgnis

Das mit Nordkorea verbündete China zeigte sich „besorgt“ über das Granatenfeuer der nordkoreanischen Artillerie auf Südkorea. Der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Hong Lei, sagte am Dienstag vor der Presse, die Umstände des Zwischenfalls müssten geklärt werden.

Er forderte beide Seiten zur Zurückhaltung auf: „Wir hoffen, die betreffenden Parteien handeln auf eine Weise, die dem Frieden und der Stabilität auf der koreanischen Halbinsel dienlich ist.“ China wolle seine Konsultationen mit den anderen Parteien in dem Sechserprozess für eine atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel fortsetzen.

Russland rief Nord- und Südkorea zu Besonnenheit auf: „Es ist wichtig, dass es nicht zur Eskalation kommt“, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des Außenministeriums in Moskau am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax. „Die Lage darf sich nicht weiter verschärfen.“ Wegen der zunehmenden Spannungen in der Region hatte Russland bereits vor Monaten seine militärische Präsenz im Grenzgebiet zu Nordkorea erheblich verstärkt.

Japan: Auf Notfälle vorbereiten

Japan reagierte ebenfalls mit Besorgnis. Ministerpräsident Naoto Kan rief seine Minister zusammen und wies sie an, sich auf eventuelle Notfälle vorzubereiten. „Ich erteilte ihnen zwei Anweisungen: sich um Informationen zu bemühen und sich vorzubereiten, um in der Lage zu sein, auf unvorhersehbare Situationen zu reagieren“, sagte Kan am Dienstag vor der Presse in Tokio. Ein namentlich nicht genannter hoher Beamter des Außenministeriums in Tokio sprach nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo von einem „gefährlichen, provokativen Akt Nordkoreas“.

EU verurteilt Angriff

„Zutiefst besorgt“ zeigte sich auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. „Ich verurteile diesen Angriff Nordkoreas scharf“, heißt es in einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung Ashtons. „Ich fordere die nordkoreanischen Behörden auf, sich jeder weiteren Handlung zu enthalten, die zu einer Eskalation führen könnte, und das koreanische Waffenstillstandsabkommen vollständig zu respektieren.“

Ashton sagte, die EU verfolge die Entwicklungen sehr aufmerksam. „Ich kann nur unterstreichen, dass Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel sowohl für die Region als auch für die gesamte Welt von entscheidender Bedeutung sind.“

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