„Goldene Ära“ angekündigt
Die britische Premierministerin Theresa May hat sich für eine engere Zusammenarbeit mit China ausgesprochen. Bei einem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Peking beschwor May Ende der Vorwoche eine „goldene Ära“ in den Beziehungen und hoffte, dass beide Seiten ihre strategische Partnerschaft „weiter vorantreiben“ werden.
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Es gebe viele Probleme auf der Welt, an deren Lösung beide Länder gemeinsam arbeiten könnten. Den Handelsteil ihrer Reise nannte May gegenüber Xi „sehr erfolgreich“. Nach britischen Regierungsangaben unterzeichneten chinesische und britische Firmen Verträge in einem Umfang von neun Milliarden Pfund (etwa 10,3 Mrd. Euro), darunter Abkommen in der Luftfahrt, im Energiesektor und der Landwirtschaft.
Menschenrechte auf der Agenda
Zum Auftakt ihrer dreitägigen Visite war May am Mittwoch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang zusammengekommen. Vor dem Hintergrund des geplanten Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union sprach sich May für einen Ausbau der Wirtschaftskooperation mit China aus. Es gebe „vieles, was im Handelsbereich gemacht werden kann“, sagte May bei dem Treffen.
Li sagte, die Kooperation der beiden Länder werde „neue Früchte tragen“. Die britische Entscheidung, die EU zu verlassen, mache für die bilateralen Beziehungen keinen Unterschied. Auch Menschenrechtsfragen sowie die Lage in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong, wo Peking einen härteren Kurs gegen demokratische Aktivisten fährt, brachte sie bei ihrem Besuch zur Sprache.
May: China gestaltet Zukunft der Welt
„Das Vereinigte Königreich und China werden nicht immer einer Meinung sein“, schrieb May vor ihrer Reise in einem Kommentar für die „Financial Times“. „Aber als Partner, die dem freien Welthandel verpflichtet sind, können wir zusammenarbeiten und die Herausforderungen, die alle unsere Volkswirtschaften beeinflussen, angehen und bewältigen.“
In ihren Gesprächen wolle May auch Probleme wie mangelnden Marktzugang, Überkapazitäten in der Stahlindustrie und den Schutz von Urheberrechten ansprechen. Sie plädierte für einen „regelbasierten Ansatz“, der robusten, nachhaltigen und freien Welthandel ermögliche. Alle großen Volkswirtschaften hätten eine besondere Verantwortung und müssten die Vorschriften und die Zusammenarbeit in der Welthandelsorganisation (WTO) respektieren, schrieb May.
Mit seinem schieren Gewicht als zweitgrößte Volkswirtschaft gestalte China die Zukunft der Welt. Seine schnell wachsende Wirtschaft helfe britischen Unternehmen und schaffe einen großen Markt. China sei auch eine Quelle für Kapital, das „mit angemessenen Schutzmechanismen“ helfe, in die Zukunft Großbritanniens zu investieren, meinte May in dem Kommentar offenbar zu Kritik an chinesischen Investitionen in Hochtechnologie und kritische Infrastruktur in Großbritannien.
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