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Betrunkener Fahrer

Erst wenige Wochen davor war ihre Beziehung bekanntgeworden, am 31. August 1997 starben Prinzessin Diana und ihr Freund Dodi al-Fayed nach einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi in Paris. Schnell kursierten allerlei Verschwörungstheorien, ein Gerichtsverfahren zehn Jahre danach nannte die Ursachen für den Unfall: Fahrlässigkeit des angetrunkenen Fahrers und die Verfolgung des Wagens durch Paparazzi.

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Das Paar brach am frühen Abend vom Hotel Ritz an der Place Vendome zu Al-Fayeds Wohnung nahe der Prachtstraße Champs-Elysees auf. Eigentlich wollten sie zum Abendessen in ein Restaurant, doch sie sagten den Besuch ab, da sie von rund 30 Paparazzi verfolgt wurden. Diana und Dodi kehrten ins Ritz zurück und aßen dort.

Mit 118 km/h gegen Säule

Kurz nach Mitternacht entschloss sich das Paar, doch noch zu Al-Fayeds Wohnung in der Rue Arsene-Houssaye zu fahren. Der Mercedes mit Fahrer Henri Paul am Steuer wurde sofort von Fotografen verfolgt. Mit 118 km/h krachte das Fahrzeug dann gegen den 13. Pfeiler im Tunnel Pont de l’Alma. Erlaubt ist an dieser Stelle Tempo 50. Keiner der vier Insassen war angeschnallt. Al Fayed und der Fahrer starben sofort. Die Paparazzi schossen auch vom Unfall Fotos, sieben von ihnen wurden sofort verhaftet.

Unfallfahrzeug von Prinzessin Diana

APA/AFP/Pierre Boussel

Das Unfallauto

Tod durch Lungenblutung

Diana wurde aus dem Wagen befreit und erlitt einen Herzstillstand, die Versorgung im Krankenhaus Pitie-Salpetriere kam zu spät. Nach einem zweiten Herzstillstand starb sie um 4.00 Uhr an einer Lungenblutung. Damit überlebte den Unfall nur der Leibwächter Trevor Rees, auch er wurde schwer verletzt. Schon am späten Nachmittag wurde Dianas Sarg - begleitet von ihrem Ex-Ehemann Prinz Charles - mit der Royal Air Force nach London gebracht und in der königlichen Kapelle des St. James’s Palastes aufgebahrt.

Gerichtsverfahren sollte Zweifel ausräumen

Bald stellt sich heraus, dass der Fahrer betrunken war und auch Medikamente im Blut hatte. Ein zehn Jahre später eingeleitetes Gerichtsverfahren bestätigte die vermutete Unfallursache: Bei der Flucht vor den Paparazzi verlor der betrunkene Fahrer die Kontrolle über den Wagen. Mit dem Urteil, das keine strafrechtlichen Konsequenzen hat, wurde allen Verschwörungstheorien eine klare juristische Absage erteilt.

Vater vermutet Mordkomplott

Diese wurden vor allem vom Vater Dodis, Mohammed al-Fayed, in die Welt gesetzt. Der ägyptische Millionär behauptete, sein Sohn und Diana, seien ermordet worden. Auch das Gerichtsurteil ließ er nicht gelten: Er erklärte, er sei von dem Urteil „enttäuscht“. Es sei beklagenswert, dass offenkundig einige „Menschen über dem Gesetz stehen“. Das Urteil sei „ein Schlag“ für Millionen von Menschen, die ihn unterstützten.

Mohammed al-Fayed hatte vergeblich gefordert, Königin Elizabeth II. und deren Mann Prinz Philip vorzuladen und zu vernehmen. Insbesondere dem Gatten der Queen wirft der Ägypter vor, mit Hilfe des britischen Geheimdienstes MI6 ein Mordkomplott gegen Diana und Dodi eingefädelt zu haben. Auch den überlebenden Leibwächter vermutete der Ägypter hinter der Tat.

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