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„Keine andere Wahl“

Tesla-Chef Elon Musk und Disney-Chef Robert Iger haben aus Protest über den Austritt der USA aus dem Weltklimavertrag ihre Beraterfunktionen bei US-Präsident Donald Trump gekündigt. „Der Klimawandel ist real. Das Pariser Abkommen zu verlassen ist weder gut für Amerika noch für die Welt“, teilte Musk via Twitter mit.

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„Aus Prinzip bin ich nach dem #ParisAgreement-Rückzug aus dem Beraterkreis des Präsidenten ausgeschieden“, schrieb Iger auf Twitter. Musk ließ mitteilen, er habe „keine andere Wahl“, als seine Beratertätigkeit zu beenden.

Der Gründer und Chef des Elektroautoherstellers Tesla gehört zu den wenigen Spitzenmanagern der Hightech-Branche, die mit Trump zusammenarbeiteten. Der aus Südafrika stammende Technologiepionier, der auch Gründer der privaten Raumfahrtfirma SpaceX ist, gehörte bisher einem Wirtschaftsberatungsgremium des Präsidenten an und nahm auch an dessen Jobinitiative für den Industriesektor teil.

Offener Brief von US-Konzernen

Auch viele andere Vertreter großer US-Konzerne äußerten sich enttäuscht über die Entscheidung des Weißen Hauses und kündigten an, sich weiter im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. Hunderte US-Unternehmen kritisierten in einem offenen Brief Trump für seine Entscheidung. Technologiefirmen wie Intel, Hewlett-Packard und Tesla sowie große Lebensmittelkonzerne und Bekleidungsunternehmen unterzeichneten den Brief.

Die Firmen unterstrichen, sie fühlten sich dem Klimaschutz weiterhin „zutiefst verpflichtet“. Ihr Ziel sei eine energieeffiziente und wenig Treibhausgase ausstoßende US-Wirtschaft. „Kosteneffiziente und innovative Lösungen können uns dabei helfen, diese Ziele zu erreichen“, heißt es in dem Brief. „Sich vom Ziel einer emissionsarmen Wirtschaft zu verabschieden setzt den amerikanischen Wohlstand aufs Spiel.“

Es sei nun an der Industrie voranzugehen „und nicht von der Regierung abzuhängen“, schrieb General-Electric-Chef Jeff Immelt auf Twitter. Auch Vertreter der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil bekräftigten ihre Unterstützung für das Pariser Abkommen. Der Autohersteller General Motors erklärte, die Entscheidung des Weißen Hauses werde sein „Engagement für die Umwelt und unsere Haltung zum Klimawandel“ nicht beeinflussen.

Pittsburghs Bürgermeister verärgert

Der Bürgermeister von Pittsburgh, Bill Peduto, zeigte sich verärgert, dass Trump ausgerechnet die von ihm regierte Großstadt im US-Bundesstaat Pennsylvania als Rechtfertigung für seinen Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen anführte.

In einer ganzen Serie von Twitter-Kurzbotschaften stellte Peduto am Donnerstag klar, dass die Sympathien seiner Stadt eher Paris als Washington gelten, wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht. Mit ihrer Entscheidung, an der „globalen Übereinkunft von Paris nicht teilzunehmen“, hätten sich die USA „Syrien, Nicaragua und Russland“ angeschlossen, schrieb Peduto kurz nach Trumps Verkündung auf Twitter und fügte hinzu, nun sei es an den Städten, die Führung beim Klimaschutz zu übernehmen.

Erbost zeigte sich Peduto über Trumps Versicherung, er diene mit dem Ausstieg aus dem Pariser Abkommen den Interessen der USA. „Als Bürgermeister von Pittsburgh kann ich Ihnen versichern, dass wir den Richtlinien des Pariser Abkommens folgen werden, im Interesse unserer Menschen, unserer Wirtschaft und Zukunft.“

„Trump ist unsere nationale Peinlichkeit“

Neben Politikern und Geschäftsleuten kritisierten auch Prominente Trump für seinen jüngsten Schritt. „Heute hat unser Planet gelitten. Zu handeln ist wichtiger als je zuvor“, twitterte Hollywood-Star Leonardo DiCaprio. Der Oscar-Preisträger setzt sich seit Jahren für Umweltschutz ein und bat auf Twitter, Umweltorganisationen zu unterstützen.

This is my message about today's withdrawal from the Paris agreement.

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Arnold Schwarzenegger rief in einem Instagram-Video zu einer Revolution an der Basis auf, „um unseren Planeten zu retten“. Man könne schon auf lokaler Ebene viele Schadstoffemissionen kontrollieren. An Trump gerichtet meinte der gebürtige Österreicher, republikanischer Ex-Gouverneur von Kalifornien: „Bitte, Herr Präsident: Wählen Sie die Zukunft“ und zeigte Bilder von Solardächern. Der Sänger John Legend bezeichnete Trump via Twitter indes als „unsere nationale Peinlichkeit“.

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