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Hoffnungsmarkt der Autobauer

Der weltgrößte Automarkt China wächst weiter kräftig. Im November wurden 2,94 Millionen Autos verkauft, 16,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband CAAM am Montag mitteilte. Sowohl die Produktion als auch der Absatz erreichten demnach ein Rekordhoch. In den ersten elf Monaten dieses Jahres wurden laut CAAM insgesamt 24,9 Millionen Autos in China verkauft, mehr als im gesamten Jahr 2015.

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Angekurbelt wurden die Verkäufe in diesem Jahr unter anderem von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Autos mit kleineren Motoren. Außerdem stabilisierte sich die Wirtschaftslage. Allerdings war die Steigerungsrate der Autobranche im November nicht mehr ganz so groß wie in den vorangegangenen Monaten. Im Oktober waren die Verkäufe um 18,7 Prozent höher ausgefallen als ein Jahr zuvor, im September war sogar ein Plus von 26,1 Prozent verzeichnet worden.

Regierung treibt Umstieg auf E-Autos an

China ist wegen seiner schieren Größe auch für Elektroautos der größte Markt der Welt. Die Regierung forciert wegen der enormen Luftverschmutzung in den Metropolen den Umstieg auf emissionsfreie Antriebe. Anreize wie ein Vorteil bei der Zuteilung von Nummernschildern gelten jedoch nur für in China gebaute Elektroautos. Zudem sind Klimaschutzvorschriften geplant, die die Hersteller dazu zwingen, einen bestimmten Anteil ihrer Fahrzeuge als Elektroautos anzubieten.

„China wird führend in der Elektromobilität sein“, sagte Troska. Das Land entwickle sehr entschlossen alle dafür notwendigen Voraussetzungen: die Produkte, die Ladeinfrastruktur und Anreize für die Nachfrage.

Schärfere Emissionsauflagen für Fahrzeuge

China will bis Mitte 2020 zudem schärfere Emissionsauflagen für Fahrzeuge durchsetzen. Diese würden dann den in Europa und den USA geltenden Standards entsprechen, teilte das Umweltschutzministerium im Dezember mit. Demnach müssen die Autos verbesserte Katalysatoren, Kraftstoffeinspritzung und Verbrennungskammern ausweisen. Die Regierung reagiert damit auf wachsende Umweltprobleme.

Kurz zuvor beschloss die Regierung eine Sondersteuer von zehn Prozent auf alle Autos, die mehr als 1,3 Millionen Yuan (rund 178 000 Euro) kosten. Die Maßnahme begründete die Regierung ebenfalls mit der zunehmenden Luftverschmutzung und dem wachsenden Energieverbrauch. Sie will aber auch den überbordenden Konsum von Chinas Superreichen einschränken. Im Kampf gegen Korruption sind Luxusartikel wie teure Spirituosen oder Handtaschen schon vor Jahren ins Fadenkreuz der Regierung geraten.

China ist bereits seit 2009 weltgrößter Autohersteller, doch hinken die technischen Standards denen der westlichen Konkurrenz hinterher. Im vergangenen Jahr wurden von Fahrzeugen in China etwa 34,6 Mio. Tonnen Kohlenmonoxid ausgestoßen, was fast 87 Prozent der gesamten Emissionen des Gases in China entspricht.

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