Die fotografischen Highlights
Die entscheidenden Momente, die vergessenen Konflikte - aber auch die Schnappschüsse des Jahres: Pressefotografen haben 2016 das Weltgeschehen für die Nachwelt festgehalten.
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APA/AFP/Rob Kerr
Im US-Bundesstaat Oregon besetzt eine rechtsgerichtete Bürgerwehr einen Naturpark und ein leerstehendes Bundesverwaltungsgebäude. Eine gewaltsame Konfrontation mit dem FBI wird befürchtet, doch das lässt die bewaffneten Milizionäre einfach durch die Kälte das Parks schweifen. Nach 41 Tagen ziehen sie ab.

APA/AFP/Ilyas Akengin
Noch bevor später im Jahr der Putschversuch die Entwicklungen in der Türkei bestimmen soll, tobt im Süden des Landes ein oft vergessener Konflikt. Das Militär geht mit voller Härte gegen die als Terrororganisation eingestufte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor. Ganze Städte werden abgeriegelt - ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, wie hier im Jänner in Silopi.

AP/Jerome Delay
Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik ist ebenfalls eine der vergessenen Tragödien der Gegenwart. Seit 2013 dreht sich die Spirale der Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen. Laut UNO leidet die Hälfte der Bevölkerung, 2,5 Millionen Menschen, an Hunger, so wie dieses Kind, das im Februar von Ärzten untersucht und abgewogen wird.

Reuters/Alberto Reyes
Die Air Force One mit US-Präsident Obama an Bord überfliegt Havanna. Der Besuch auf Kuba im März markiert das Ende der Eiszeit und den Beginn einer neuen Ära im Verhältnis der beiden Länder zueinander.

APA/AP/Ketevan Kardava
Eine verletzte und schockierte Stewardess auf dem Brüsseler Flughafen gibt den Anschlägen vom 22. März ein Gesicht. Am Flughafen Zaventem sterben elf Menschen, rund 100 werden verletzt.

Reuters/Carlos Barria
Nach Kuba besucht Obama auch Argentinien - und legt dort prompt einen Tango aufs Parkett. Überhaupt sorgen der US-Präsident und seine Frau Michelle im letzten Amtsjahr für viele mit der Kamera festgehaltene „private“ Momente.

Reuters/Kyodo
Ein aus einem Zoo im japanischen Sendai ausgebüxter Schimpanse wird im April zum Motiv für einen der Schnappschüsse des Jahres. Das Tier klettert auf einen Strommast und zeigt sich bei den Versuchen, ihn wieder einzufangen, wenig kooperativ. Per Betäubungspfeil wird er schließlich doch geschnappt.

Reuters/Grigory Dukor
Siegesparade in Moskau am „Tag des Sieges“ am 9. Mai zum Gedenken an die Kapitulation Hitler-Deutschlands. Nicht nur hier lässt Russland die militärischen Muskeln spielen. Nach dem Ukraine-Konflikt davor zeigt Kreml-Chef Wladimir Putin heuer in Syrien, dass sich sein Land nicht auf eine Statistenrolle in der Geopolitik beschränken lassen will.

Reuters/Adrees Latif
Letztes Geleit für Muhammad Ali bei einer Fahrt der im Juni verstorbenen Boxlegende durch seine Heimatstadt Louisville, Kentucky

AP/Daniel Ochoa de Olza
Mehr als zwei Millionen Menschen feiern Anfang Juli in Madrid bei der Gay-Pride-Parade. Das Bild eines Teilnehmers und einer alten Frau symbolisiert auch die politische Zerrissenheit Spaniens: Nach der Wahl im Dezember 2015 wird im Juni 2016 erneut gewählt. Das politische Patt wird erst im Oktober aufgelöst. Der konservative Mariano Rajoy wird wieder Ministerpräsident.

APA/AFP/Noel Celis
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte geht seit seinem Amtsantritt Anfang Juli mit umstrittenen Methoden gegen die Drogenkriminalität vor. Schon mehr als 2.000 Menschen wurden getötet, Zehntausende verhaftet. Die Gefängnisse, hier ein Stiegenhaus einer Haftanstalt in der Hauptstadt Manila, platzen aus allen Nähten.

AP/Ebrahim Noroozi
Der riesige Urmiasee im Norden des Iran trocknet seit Jahren immer weiter aus. Im Sommer wechselt der See plötzlich seine Farbe von Grün auf Rot. Der höhere Salzgehalt lässt Grünalgen mehr rote Farbstoffe produzieren, und Halobakterien gedeihen.

Reuters/Carlo Allegri
Im Juli küren die Republikaner Donald Trump zum US-Präsidentschaftskandidaten: Ein Foto mit zwei Babys in den Armen bei einer Wahlkampfveranstaltung in Colorado Springs, Colorado, wenige Tage danach scheint Trumps polternde Kampagne auf den Punkt zu bringen. Im November wird er dennoch zum US-Präsidenten gewählt.

Reuters/Jonathan Bachman
Auch 2016 geht in den USA die Serie von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner weiter - und gleichzeitig mehren sich die Proteste dagegen. In Baton Rouge, Louisiana, stellt sich im Juli eine Demonstrantin mutig gegen Polizisten. Die 27-jährige Krankenschwester wird zur Ikone der Bewegung Black Lives Matter.

Reuters/Filippo Monteforte
Schweigend besucht Papst Franziskus Ende Juli das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtet Franziskus auf Worte und betet in Stille.

AP/Aleppo Media Center
Das Bild des fünfjährigen Omran in einem Krankenwagen in Aleppo wird im August zum Symbol für das Leid der Zivilbevölkerung in der syrischen Stadt. Der vom Schock gezeichnete Bub überlebt ein Bombardement seines Wohnviertels, sein zehnjähriger Bruder stirbt.

Reuters
Ein gläserner Pfad rund um einen Felsen in den Tianmen-Bergen lockt seit August schwindelfreie Besucher in den Naturpark Zhangjiajie in der Provinz Hunan. Fast gleichzeitig wird eine 430 Meter lange gläserne Brücke über eine 300 Meter tiefe Schlucht eröffnet - ebenfalls ein Symbol für die neue Vorliebe Chinas für spektakuläre Touristenattraktionen.

AP/Emilio Morenatti
Rund 5.000 Menschen kamen 2016 bei der Überfahrt von Afrika nach Europa im Mittelmeer ums Leben, schätzt das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Immer wieder kommt die Hilfe für die völlig überladenen Kutter in letzter Sekunde, so wie hier Ende August vor der libyschen Küste.

Hillary for America/Barbara Kinney
Das Foto der demokratischer US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton bei einem Auftritt in Orlando, Florida, im September wird zum Kippbild. Das Publikum dreht ihr den Rücken zu, erst auf den zweiten Blick nicht aus Desinteresse, sondern um Selfies zu schießen. Das Wahlergebnis vom November lässt das Bild aber wieder in neuem Licht erscheinen.

Reuters/Zohra Bensemra
Im Oktober startet die irakische Armee eine Offensive gegen die seit 2014 von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besetzte Stadt Mossul. Einmal mehr ist es die Bevölkerung, die zwischen die Fronten gerät. Tausende flüchten und sind auf Hilfe angewiesen, wie hier bei einer Essensausgabe südlich der umkämpften Stadt.

APA/AFP/Philippe Huguen
Nicht Syrien, nicht Libyen, nicht Irak: Das Bild zeigt das Flüchtlingslager im französischen Calais, das Ende Oktober nach mehreren Versuchen tatsächlich geräumt und geschleift wird. Tausende Migranten und Flüchtlinge, die auf eine Überfahrt nach Großbritannien gehofft hatten, müssen den „Dschungel“ verlassen.

APA/AFP/Ronaldo Schemidt
Ausnahmezustand in Kuba nach dem Tod von Fidel Castro. Vier Tage lang wird die Asche des langjährigen Staatspräsidenten quer durch Kuba gefahren - gesäumt wird der Weg von Zehntausenden Trauernden.

APA/AP/Hani Mohammed
Überschattet von den Konflikten in Syrien und im Irak tobt im Jemen ein Bürgerkrieg zwischen den vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und der Regierung, die von Saudi-Arabien unterstützt wird. Auch heuer fordert der Konflikt Tausende Tote, 14 Millionen Menschen leiden unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Alle Appelle für friedliche Lösung, wie hier bei einer Kundgebung in November, verhallen ungehört.

AP/Manu Brabo
Auch Libyen ist 2016 nicht zur Ruhe gekommen. Noch immer konkurrieren zwei Führungen um die Macht in dem Land - die Regierung in Tripolis und das Parlament in Tobruk. Beide kämpfen gegen den IS. Monatelang tobt ein Stellungskrieg um die Stadt Sirte, im Dezember wird die Befreiung der Stadt vom IS verkündet.

APA/AP/Jose Luis Tolentino
Kurz vor Weihnachten kommen bei einer Reihe von Explosionen auf einem Markt für Pyrotechnik in Mexiko 32 Menschen ums Leben. Auch dem Markt in einem Vorort von Mexiko-Stadt werden 80 Prozent aller Pyrotechnik in Mexiko verkauft.