Kommunismus im Vorhof der USA
Der Sieg der Revolutionäre am 1. Jänner 1959 hat Kuba in den einzigen kommunistischen Staat der westlichen Hemisphäre verwandelt. Erst Jahrzehnte später kam es wieder zu einer Annäherung an den Westen. Ein Rückblick:
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1. Jänner 1959: Kubas diktatorischer Präsident Fulgencio Batista flieht. Sieben Tage später feiern Fidel Castros Truppen den Einzug in die Hauptstadt Havanna.
16. Februar: Castro erklärt sich zum Ministerpräsidenten Kubas.
17. Mai: Castro unterzeichnet die Agrarreform, die den privaten Landbesitz der Bauern begrenzt und damit Großgrundbesitzer enteignet.
Februar 1960: Kuba unterzeichnet ein erstes Handelsabkommen mit der Sowjetunion.
Juni: Die ersten US-Unternehmen in Kuba werden verstaatlicht.
15. April 1961: Castro verkündet den „sozialistischen Charakter“ der Kubanischen Revolution. Zwei Tage später beginnt die Invasion der von den USA unterstützten Exilkubaner in der Schweinebucht, die innerhalb von 72 Stunden von den kubanischen Truppen niedergeschlagen wird.
1. Mai: Castro bekennt sich offiziell zum Marxismus-Leninismus.
7. Februar 1962: Die USA verhängen ein totales Embargo über den Handel mit Kuba.
Oktober: Die Kuba-Krise als Konfrontation der Supermächte USA und Sowjetunion bringt die Welt an den Rand eines Atomkriegs.
3. Oktober 1965: Gründung der Kommunistische Partei Kubas. Fidel Castro wird erster Generalsekretär, sein Bruder Raul Vize.
13. März 1968: Kubas Führung beschließt die Verstaatlichung aller Einrichtungen, die sich noch in kubanischem Privatbesitz befinden.
1972: Kuba schließt sich dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, der internationalen Organisation sozialistischer Staaten an.
Oktober 1975: Die kubanische Armee unterstützt die angolanische Regierung im Kampf gegen die von den USA und Südafrika geförderte Rebellenbewegung Unita. Die kubanischen Truppen bleiben 16 Jahre im Land.
1976: Mit einer Verfassungsreform wird Castro gleichzeitig zum Regierungschef und Staatsoberhaupt Kubas.
14. April bis 5. Oktober 1980: 125.000 Kubaner flüchten über den Hafen Mariel in die Vereinigten Staaten.
1990: Angesichts des zerfallenden Ostblocks setzt Kuba ein wirtschaftliches Notfallprogramm auf.
August 1993: Reformen sollen die Wirtschaftskrise abschwächen. Unter anderem werden die Arbeit auf eigene Rechnung und der Besitz von Dollar als Zahlungsmittel erlaubt.
5. August 1994: In Havanna gibt es zum ersten Mal seit der Revolution Unruhen. Mehr als 37.000 Kubaner verlassen auf Flößen das Land.
21. bis 26. Jänner 1998: Papst Johannes Paul II. besucht Kuba.
18. bis 20. März 2003: 75 Oppositionelle werden nach Schnellprozessen zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und 28 Jahren verurteilt.
5. Juni: Die EU verhängt diplomatische Sanktionen.
Juni 2004: Die USA verschärfen ihr Embargo.
31. Juli 2006: Fidel Castro gibt die Führung aus gesundheitlichen Gründen an seinen Bruder und Vize Raul ab - zunächst nur vorläufig.
18. Februar 2008: Fidel Castro tritt endgültig ab, Raul wird kurz darauf Staatsoberhaupt und Regierungschef.
Mai 2010: Raul Castro startet einen Dialog mit der katholischen Kirche, in dessen Folge 124 politische Gefangene freikommen.
11. Juli: Erstmals seit vier Jahren tritt Fidel Castro in Havanna wieder öffentlich auf.
Oktober: Die Regierung erlaubt die Gründung von kleinen Privatgeschäften in rund 180 verschiedenen Berufen.
April 2011: Raul Castro kündigt Wirtschaftsreformen an. Kubaner dürfen künftig ohne Beschränkungen kleine Geschäfte betreiben und auch zusätzliche Arbeitskräfte beschäftigen.
Oktober 2012: Die Regierung kündigt mehr Reisefreiheit an.
24. Februar 2013: Raul Castro gibt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit bekannt, dass er die Präsidentschaft 2018 abgeben wird.
17. Dezember 2014: Kuba und die USA verkünden die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen nach über 50 Jahren Unterbrechung. Die Vereinbarung zwischen Raul Castro und US-Präsident Barack Obama wird weltweit als Meilenstein gefeiert.
22. März 2016: Als erster amtierender US-Präsident seit fast 90 Jahren besucht US-Präsident Barack Obama Kuba.
20. April: Fidel Castro zeigt sich noch einmal auf dem Kongress der Kommunistischen Partei und sinniert über seinen eigenen Tod: „Wir alle kommen an die Reihe.“
25. November: Fidel Castros Bruder Raul gibt dessen Tod bekannt.