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Auch US-Präsidenten ausgezeichnet

Der Friedensnobelpreis ist zum ersten Mal 1901 vergeben worden. Zweimal erhielten bisher Österreicher die renommierte Auszeichnung: 1905 die Schriftstellerin und Pazifistin Bertha von Suttner und 1911 der Journalist Alfred Hermann Fried. Im Folgenden eine Übersicht über einige berühmte Preisträger:

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Bertha von Suttner: Die Friedensaktivistin Suttner erhielt im Jahr 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis. Bereits in den 1870er Jahren lernte sie den schwedischen Industriemagnaten Alfred Nobel kennen, den sie später zur Schaffung des Friedensnobelpreises inspirierte. Sie warnte während der zahlreichen internationalen Krisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unermüdlich vor einem großen Krieg. Es sollte ihr erspart bleiben, diesen zu erleben. Inmitten der Vorbereitungen für einen Friedenskongress, der noch im Jahr 1914 in Wien stattfinden sollte, erlag sie am 21. Juni 1914 einem Krebsleiden.

Alfred Hermann Fried: Als weiterer Österreicher erhielt der Journalist Fried, ein Mitarbeiter Suttners, im Jahr 1911 den Preis. Er war Pazifist und Gründer der Zeitschrift „Die Waffen nieder“.

Martin Luther King: Vier Jahre, bevor er ermordet wurde, erhielt der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King 1964 den Friedensnobelpreis.

Willy Brandt: Bekanntester deutscher Nobelpreisträger ist wohl der damalige Bundeskanzler Willy Brandt. Der SPD-Politiker wurde 1971 für seine Ostpolitik geehrt, die zur Entspannung im Kalten Krieg beitrug.

Mutter Teresa: Die Helferin der Armen und Kranken, die im September heiliggesprochen wurde, bekam den Nobelpreis 1979.

Nelson Mandela: Für seinen Kampf gegen die Apartheid in Südafrika verlieh die Nobeljury Mandela (noch vor seiner Zeit als erster schwarzer Präsident des Landes) 1993 die Auszeichnung - gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk, der damals noch Präsident war.

Jassir Arafat, Schimon Peres und Jizchak Rabin: Der Ende September gestorbene israelische Altpräsident Peres bekam den Preis 1994 als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Rabin und dem Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Arafat, für ihre Bemühungen um ein Ende des Nahost-Konflikts.

Kofi Annan und die UNO: Vor der EU hatte die Jury schon einmal eine andere große Organisation ausgezeichnet - 2001 bekamen die Vereinten Nationen und ihr damaliger Generalsekretär Kofi Annan den Nobelpreis.

Barack Obama: Der Preis an den amtierenden US-Präsidenten ist eine der umstrittensten Entscheidungen in der Geschichte des Nobelpreises. Obama ist aber längst nicht der einzige Bewohner des Weißen Hauses, der die Auszeichnung bekommen hat. Vor ihm wurde die Ehre etwa Theodore Roosevelt (1906) und Woodrow Wilson (1919) zuteil.

Die EU: Mit dem Nobelpreis für die Europäische Union würdigte das norwegische Komitee 2012 deren Beitrag zum Frieden in Europa.

Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai: Der Friedensnobelpreis 2014 ging an zwei unermüdliche Kämpfer für die Rechte von Kindern und Jugendlichen: den Inder Kailash Satyarthi und die Pakistanerin Malala Yousafzai. Yousafzai, die mit 15 Jahren bei einem Mordanschlag der radikalislamischen Taliban schwer am Kopf verletzt wurde, ist die mit Abstand jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten.

Juan Manuel Santos: 2016 ging der Preis an Kolumbiens Präsidenten Juan Manuel Santos. Er erhielt den Nobelpreis für „seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“.

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