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E-Mails wurden gehackt

Der ehemalige US-Außenminister Colin Powell ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. E-Mails des Republikaners, die am Mittwoch öffentlich wurden, offenbaren seine vernichtende Kritik der beiden Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton.

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Powell bezeichnete Trump darin als „nationale Schande“. Er spreche die schlimmsten Seiten der Republikaner und der weißen Mittelschicht an. Trump sei ebenso rassistisch wie diejenigen seiner Unterstützer, die etwa dem amtierenden Präsidenten Barack Obama unterstellten, er sei Muslim.

„Und wenn es so wäre - jeden Tag werden Muslime als Amerikaner geboren“, zitierte die „Washington Post“ Powell. Trump sei international ein Paria. Powell ist Republikaner. Kürzlich teilte er aber mit, dass er „Probleme mit der Partei habe“. Diese stehe deutlich weiter rechts als die restliche Bevölkerung des Landes.

Clinton „überheblich“

Clinton kritisierte er für ihren Umgang mit der E-Mail-Affäre. „Alles, was (Clinton) angreift, macht sie mit ihrer Überheblichkeit kaputt“, schrieb Powell. Sie habe es versäumt, die Vorwürfe rechtzeitig aus der Welt zu schaffen. Die Demokratin hatte in ihrer Zeit als Außenministerin vorschriftswidrig einen privaten E-Mail-Server für ihre Kommunikation benutzt.

Powell nutzte in seiner Amtszeit von 2001 bis 2005 einen privaten Account. In den gehackten E-Mails pochte er darauf, dass das etwas anderes gewesen sei. Er habe Clintons Team davor gewarnt, ihn in die Affäre hineinzuziehen, heißt es an anderer Stelle.

Powell bestätigt Echtheit

Powell bestätigte NBC News die Echtheit der gehackten Dokumente. Die Hacker seien im Besitz vieler weiterer E-Mails, sagte er. Die Enthüllungsseite DCLeaks.com hatte den Schriftverkehr online gestellt. Die Dokumente waren passwortgeschützt, mehrere US-Medien veröffentlichten Auszüge daraus. Medienberichten zufolge wurden die E-Mails zwischen Juni 2014 und August 2016 verfasst. DCLeaks veröffentlichte bereits mehrfach E-Mails prominenter US-Politiker. Die Website soll auf Hacker mit Verbindungen zu Russland zurückgreifen.

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