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Evakuierung abgeschlossen

Nach vierjähriger Belagerung von Daraja hat die syrische Armee die Kontrolle über die einstige Rebellenhochburg übernommen. Zuvor sei die Evakuierung von Einwohnern und Aufständischen abgeschlossen worden, berichteten Aktivisten und Staatsmedien.

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Die Zivilisten seien zu Unterkünften im Westen der Hauptstadt Damaskus gebracht worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit. Das Gebiet werde von den Regierungstruppen kontrolliert. Etwa 800 Kämpfer seien zudem in die von Rebellen beherrschte Provinz Idlib verbracht worden.

„Kein einziger Bewaffneter mehr“

Die Regierungstruppen seien „in die gesamte Stadt vorgedrungen“, sagte ein Militärvertreter am Samstag AFP. Die syrische Armee kontrolliere Daraja nun vollständig, so der Militärvertreter. „Es gibt keinen einzigen Bewaffneten mehr.“

Busse und Soldaten in Daraja

APA/AFP/Youssef Karwashan

Busse brachten die Menschen unter anderem in Auffanglager

Das Staatsfernsehen meldete die „Evakuierung aller Zivilisten, Bewaffneten und ihrer Familien gemäß der Vereinbarung“, die „Akte Daraja“ sei geschlossen. Es zeigte Bilder von Militärfahrzeugen in Daraja, das vor fünf Jahren zu den ersten Städten gehörte, die sich gegen die syrische Führung erhoben. Die Beobachtungsstelle erklärte, der „letzte Konvoi mit Rebellen und Zivilisten“ habe Daraja am Samstag verlassen.

Tausende saßen fest

Die syrische Regierung und Aufständische hatten sich Mitte der Woche nach mehrtägigen Verhandlungen auf die Evakuierung geeinigt. Daraja war seit 2012 von der Armee belagert worden. Etwa 8.000 Menschen harrten dort zuletzt aus. Im Juni hatte erstmals nach knapp vier Jahren ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln den Ort erreicht.

Viele Tote bei Fassbombenangriff in Aleppo

Die Lage in Aleppo hingegen, der einstigen Wirtschafts- und Kulturmetropole des Landes, ist verheerend. Bei einem Fassbombenangriff auf den Ostteil der bitter umkämpften Metropole wurden mindestens 15 Zivilisten getötet. Der UNO-Sondergesandte Staffan de Mistura forderte von den Konfliktparteien Antworten auf eine geplante 48-stündige humanitäre Feuerpause in Aleppo. Die UNO habe Hilfsgüter für zunächst 80.000 Menschen herangeschafft und stehe bereit zur Verteilung.

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