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„Das wäre unvereinbar“

Der frühere Rennfahrer und mehrfache Airline-Gründer Niki Lauda hat kein Interesse, seine Eigengründung Niki von der aktuellen Mutterfirma Air Berlin zurückzukaufen. Das sagte er im April im Gespräch mit der „Kleine Zeitung“.

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„Selbst wenn ich wollte, wäre das unvereinbar. So eine Übernahme von hundert Prozent - und alles andere würde keinen Sinn machen -, das könnte ich jetzt gar nicht“, so Lauda im Interview. „Ich habe das ja alles schon mal gemacht. Ich beobachte jetzt nur, wie die alle herumfuhrwerken. Mit Mercedes habe ich noch einen Job, der noch fast zwei Jahre geht“, sagte Lauda weiter.

Niki sei der einzige profitable Teil der Air Berlin. Sollte easyJet wie kolportiert Niki übernehmen, dann „hätten die Briten immerhin 20 Flugzeuge, die sie halt schnell auf das easyJet-Konzept umstellen müssten“. Air Berlin ist aus Laudas Sicht in Problemen, weil ihre Kostenstruktur „schon länger nicht mehr in die heutige Zeit passt“. Air Berlin sei durch den Kauf der LTU mit deren teuren Kollektivvertrag „ein Hybrid geworden, der durch Abverkauf von Assets und immer schlechtere Leasingverträge sehr viel teurer geworden ist“.

Aus Amira Air wurde LaudaMotion

Außerdem habe der Air-Berlin-Großaktionär Etihad „das Falschkonzept mit den LTU-Langstrecken aus Eigeninteresse weiterbetrieben. Man muss sich ja mal überlegen, dass Niki anfangs 45 Prozent billiger als die Air Berlin war.“ Jetzt liege der Kostenvorteil wohl nur noch bei zehn Prozent. Ryanair fliege „wahrscheinlich um 40 Prozent“ billiger.

Die von Lauda aus dem Bedarfsflugunternehmen Amira Air Anfang 2016 geschaffene LaudaMotion „ist eine Firma, die bestens funktioniert und vom Arbeitsaufwand nicht vergleichbar ist. Da stimmen die Kosten, da muss man nur schauen, dass man ein Wachstum zusammenkriegt, was ich in meiner Funktion leicht schaffen sollte“, so Lauda in der „Kleinen Zeitung“. LaudaMotion hat zurzeit 16 Flugzeuge, die für die Besitzer betrieben werden. Der letzte Kunde sei der Motorsportchef bei Mercedes, Toto Wolff, mit seinem Learjet. Der Umsatz liegt laut Lauda bei 40 Mio. Euro mit 73 Mitarbeitern.

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