„Ändert Eure Lebensweise nicht“
Die Korken knallen schon seit Stunden: Während in Europa noch die Vorbereitungen für die Feiern zum Jahreswechsel laufen, hat 2016 in weiten Teilen der Welt schon begonnen. Als Erste konnten die rund 190.000 Bewohner des pazifischen Inselstaates Samoa das neue Jahr willkommen heißen, doch auch das erst zum fünften Mal seit dem Überspringen der Datumsgrenze im Jahr 2011.
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Am Donnerstag um 11.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) begann auf Samoa, 16.000 Kilometer südöstlich von Österreich, das neue Jahr. Bis vor fünf Jahren bildete Samoa das Schlusslicht aller Staaten beim Jahreswechsel. Dann wechselte der Staat durch Regierungsbeschluss - bei ersatzloser Streichung des 30. Dezember 2011 - wegen der politischen Annäherung an Neuseeland auf die andere Seite der Datumsgrenze, das damit in die zweite Reihe beim kalendarischen Startplatz verdrängt wurde.
„Farben der Stadt“ über Sydney
In Neuseeland, aber etwa auch Fidschi und Tonga, hielt das neue Jahr genau zum mitteleuropäischen Mittag Einzug. In Neuseelands größter Stadt Auckland begann bereits vier Stunden vor Mitternacht eine Lichtershow am Sky Tower. In anderen Städten wurde mit Konzerten, Feuerwerk und Strandpartys gefeiert, möglicherweise zum letzten Mal unter der bisherigen Flagge mit dem britischen „Union Jack“: 2016 lässt das Land über ein neues Design der Nationalflagge abstimmen.

Reuters/Jason Reed
Das „kleine“ Feuerwerk in Sydneys Hafen drei Stunden vor Mitternacht
Das traditionelle Symbol des beginnenden neuen Jahres im Pazifik lieferte das große Hafenfeuerwerk im australischen Sydney um 14.00 Uhr MEZ. Das heurige Motto des Feuerwerks war demonstrativ lokalpatriotisch und sollte die „Farben der Stadt“ darstellen. Schon der „kleine Bruder“ des großen Mitternachtsfeuerwerks um 21.00 Ortszeit war für spektakuläre Bilder gut. Das frühe Feuerwerk ist vor allem für Familien mit Kindern gedacht, die so auch etwas geboten bekommen sollen.
Erhöhte Sicherheitsbestimmungen rund um die Welt
Wie in vielen anderen Ländern der Welt standen auch in Australien die Feiern im Zeichen erhöhter Wachsamkeit wegen der Gefahr terroristischer Anschläge. Melbournes Bürgermeister Robert Doyle forderte die Bürger dabei explizit zum traditionellen Feiern in der Öffentlichkeit auf: „Ändert Eure Lebensweise nicht. Lasst Euch in der Art und Weise, wie wir leben, nicht von Ereignissen rund um die Welt herausfordern.“
Von Tokio bis Hawaii im Stundentakt
Erhöhte Sicherheitsbestimmungen dominierten auch die Feiern in den europäischen Metropolen. In Brüssel sagten die Behörden das geplante Feuerwerk nach Terrordrohungen ab. Andere Städte hielten aber am geplanten Ablauf ihrer Feiern fest. Bevor Europa feiert, sind aber beispielsweise noch Peking (17.00 Uhr), Neu-Delhi (20.00 Uhr) und Moskau (22.00 Uhr) an der Reihe.
Ganz traditionell haben Millionen Japaner Neujahr gefeiert: In den Tempeln und Schreinen baten sie um Glück, Gesundheit und Erfolg für das neue Jahr. Pünktlich um Mitternacht, also 16.00 Uhr MEZ, ertönten die Tempelglocken 108-mal, damit wurde 2016 eingeläutet. Dann stiegen über dem Tokyo Tower Tausende Luftballons auf, gefeiert wurde wie immer besonders ausgelassen in den Stadtteilen Shinjuku und Shibuya. Das Neujahrsfest ist in Japan aber auch eine Zeit der Besinnlichkeit. So besuchen mehr als 70 Prozent der 127 Millionen Japaner zum Jahreswechsel Tempel.

AP/Eugene Hoshiko
Tokio begrüßt das neue Jahr
Eine Stunde nach Mitteleuropa feiert London, mit dem Greenwich-Meridian genau mitten im globalen Tag. Um 3.00 Uhr MEZ folgt nach dem Sprung über den Atlantik Rio de Janeiro, um 6.00 Uhr New York und um 9.00 Uhr Los Angeles an der US-Westküste. Am längsten müssen die Bewohner Hawaiis und von American Samoa und der Midway-Inseln auf das Neujahrsfeuerwerk warten. Dort beginnt 2016 erst am Freitag um 11.00 beziehungsweise 12.00 Uhr MEZ.
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