Von Gaspedalen bis zu Zündschlössern
Manipulierte Abgaswerte und verheimlichte Technikprobleme mit tödlichen Folgen: Immer wieder standen Autohersteller - wie jetzt Volkswagen - im Zentrum gewaltiger Skandale, die teils Menschleben und in der Folge die Konzerne Milliarden kosteten. Eine Auswahl aus den vergangenen Jahren:
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Erst vergangene Woche schloss General Motors (GM) in den USA einen Millionenvergleich im Skandal um defekte Zündschlösser: Der US-Autohersteller zahlt 900 Mio. Dollar (rund 800 Mio. Euro), im Gegenzug werden die Ermittlungen eingestellt. GM hatte einen Defekt bei Zündschlössern vertuscht, durch den 124 Menschen ums Leben kamen und Hunderte weitere verletzt wurden.
Die Zündschlösser sprangen währen der Fahrt in die Aus-Position und schalteten neben dem Motor auch die Elektronik aus. Das konnte dazu führen, dass Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker ausfielen. 2014 - zehn Jahre nach Feststellen des Problems - rief GM deswegen 2,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurück.
Tote und Verletzte durch defekte Airbags
Mit defekten Airbags des japanischen Automobilzulieferers Takata werden weltweit acht Todesfälle und mehr als hundert Verletzte in Verbindung gebracht. Die Luftkissen können wegen eines Fehlers im Gasgenerator in Sekundenbruchteilen platzen und durch heiße Metallteile Fahrer und Beifahrer verletzen oder gar töten. Im November 2014 leitete die US-Justiz Strafermittlungen gegen das japanische Unternehmen wegen des Verdachts ein, das Problem jahrelang verheimlicht zu haben. Allein in den USA mussten elf Hersteller rund 25 Millionen Autos zurückrufen.
Tote durch verhakte Gaspedale
Der japanische Autogigant Toyota akzeptierte im März 2014 in den USA in der Affäre um klemmende Gaspedale eine Strafzahlung von 1,2 Mrd. Dollar, um weiteren Ermittlungen zu entgehen. Zuvor hatte es mehrere tödliche Unfälle gegeben, weil sich das Gaspedal verhakte. Toyota musste deswegen zwischen 2009 und 2011 rund zwölf Millionen Autos zurückrufen. Toyota erklärte damals, dass sich rutschende Fußmatten mit den Pedalen verhaken könnten und der Fehler behoben sei. Dabei verschwieg der Autokonzern aber, dass auch bei den Gaspedalen selbst ein Produktionsfehler festgestellt wurde.
2004 musste Japans viertgrößter Autohersteller Mitsubishi Motors 250.000 Autos zurückrufen, nachdem Mängel jahrelang vertuscht worden waren. Eine interne Untersuchung hatte ergeben, dass Autos heimlich repariert wurden, ohne zu überprüfen, ob nicht ganze Modellserien zurückgerufen werden müssen. Die Vertuschungen stürzten Mitsubishi in eine schwere Krise.
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