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Angst vor Sturm auf griechische Grenze

An der türkisch-griechischen Grenze hindert die Polizei Hunderte syrischer Kriegsflüchtlinge am Grenzübertritt nach Griechenland. Die Menschen verbrachten die Nacht im Freien. Tausende Syrer haben sich Medienberichten zufolge auf Facebook zu einem Marsch auf die durch einen Zaun gesicherte Landgrenze zu Griechenland verabredet.

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Eine entsprechende Gruppe auf Facebook habe am Dienstagnachmittag mehr als 33.000 Mitglieder gehabt, berichtete der deutsche „Spiegel“ (Onlineausgabe). Laut dem Magazin stoppten türkische Sicherheitskräfte Hunderte Flüchtlinge nahe der Stadt Edirne. Sie hätten sich in Autos und Bussen, aber auch zu Fuß auf den Weg zur türkisch-griechischen Grenze im Norden gemacht. Die Flüchtlinge fühlen sich in der Türkei schlecht behandelt: „Das Problem in der Türkei ist, dass wir hier keine Rechte haben“, sagte ein junger Syrer dem „Spiegel“. „Weil wir offiziell nicht arbeiten dürfen, werden wir als billige illegale Arbeitskräfte ausgenutzt.“

Griechenland verstärkt Grenzschutz

Griechenland erhöhte indes seine Überwachungsmaßnahmen entlang des Grenzflusses Evros. Das berichteten am Mittwoch übereinstimmend griechische Medien. Ein Polizeioffizier aus der Provinzhauptstadt Alexandroupolis bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die Informationen, ohne weitere Details zu nennen.

Als Erstes werde ein gut zehn Kilometer langer Zaun verstärkt und repariert. Dieser war 2012 bei Orestiada entlang des einzigen Landesgrenzabschnittes fertiggestellt worden, der nicht von dem Fluss markiert wird, berichtete die konservative Zeitung "Kathimerini". Überschwemmungen nach starken Regenfällen hatten Teile des Zauns im Februar 2015 beschädigt.

Zahlreiche Tote bei Übertrittsversuchen

Der Rest der griechisch-türkischen Grenze verläuft entlang des Evros. Der Übergang gilt als weniger gefährlich als die Überquerung der Meerengen zwischen der türkischen Küste und den griechischen Ägäis-Inseln. Einige Stellen entlang des Flusses sind jedoch vermint. In den vergangenen Jahren kamen Dutzende Menschen beim Überqueren des an einigen Stellen reißenden Stroms oder in einem Minenfeld am Ufer ums Leben. 

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