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Nach Sturz von Ex-Präsident Saleh

Seit Monaten beherrschen schiitische Huthi-Rebellen große Teile des Jemen. Aufstände des Volksstammes wurden unter Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh blutig niedergeschlagen - doch nach Salehs Sturz kehrten die Huthis als politische Kraft zurück.

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Jänner 2011: Im Jemen beginnen, inspiriert vom „arabischen Frühling“, Massenproteste gegen Langzeitherrscher Saleh. Das Regime geht mit Gewalt gegen Demonstranten vor.

Jänner 2012: Saleh gibt seine Macht an seinen Vize Abd Rabbo Mansur Hadi ab. Laut offiziellen Angaben sterben in der ein Jahr andauernden Erhebung gegen Saleh mehr als 2.000 Demonstranten.

März 2013: Ein nationaler Dialog soll den Übergang zur Demokratie ermöglichen. Mehrere politische Gruppen, darunter auch die Huthis, arbeiten an einer neuen Verfassung. Als es zu Gefechten zwischen salafistischen Gruppen und Huthis im Norden des Landes kommt, distanziert sich der Stamm Anfang 2014 vom Ergebnis der Konferenz.

September 2014: 30.000 Huthi-Anhänger belagern die Hauptstadt Sanaa und übernehmen wichtige Regierungsgebäude. Im Oktober erzwingen die Rebellen von Präsident Hadi eine Regierungsumbildung. Im Osten und Süden des Landes rücken sie weiter vor.

Jänner 2015: Die Huthis umstellen den Präsidentenpalast in Sanaa mit Panzern. Hadi und mehrere Regierungsmitglieder werden unter Hausarrest gestellt, der Präsident bietet seinen Rücktritt an.

Februar 2015: Hadi flieht ins südjemenitische Aden und ernennt seinen Fluchtort zur neuen Hauptstadt. Die Rebellen beginnen mit ihrem Marsch gen Aden.

März 2015: Die Huthi-Rebellen erobern die letzten Militärbasen vor Aden. Hadi bittet seine arabischen Nachbarn um eine Intervention, er selbst taucht unter. Saudi-Arabien startet eine mit den USA abgesprochene und von zahlreichen arabischen Ländern unterstützte Offensive im Jemen.

April 2015: Die Huthis dringen nach Aden vor, können ihre Position aber nur kurz halten. Die saudi-arabischen Luftschläge und die regierungstreue Miliz drängen die Rebellen nach eigenen Angaben aus der Stadt zurück. Ende April erklärt Saudi-Arabien die Luftschläge für beendet, dennoch wird immer wieder über Angriffe aus der Luft berichtet.

Mai 2015: Menschenrechtler werfen der Militärkoalition den Einsatz geächteter Streumunition im Jemen vor. Medienberichte über einen gestarteten Bodeneinsatz ausländischer Truppen in Aden wurden von der Militärkoalition nicht bestätigt.

7. Juni 2015: Bei schweren Luftangriffen der Militärkoalition auf Sanaa sterben mindestens 45 Menschen.

12. Juni: Im historischen Stadtkern Sanaas werden drei Häuser durch ein Geschoss zerstört, mehrere Menschen sterben.

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