Themenüberblick

Pläne für WM 2022 und darüber hinaus

Das Scheichtum Katar lässt mit einem neuen Megaprojekt aufhorchen: Rechtzeitig zur Fußball-WM 2022 soll ein neuer Luxushotelkomplex an der Küste von Katar fertiggestellt werden. Wie so oft bei Prachtbauten in der Region ist die Form aufsehenerregend: Sie soll zwei geschwungene Säbel darstellen, die einander kreuzen und umschlingen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das Gebäude erinnert in seiner Form zugleich auch an das Wappen Katars und soll dank eines riesigen Podiums, auf dem sich der Bau in die Höhe strecken soll, den Eindruck erwecken, auf dem Meer zu schweben.

Der Errichter, der staatliche Hotelbetreiber Katara Hospitality, will das ganz unbescheiden als „Lusail Marina Iconic Development“ bezeichnete Projekt nach eigenen Worten zu einem Symbol der Gastlichkeit des 21. Jahrhunderts machen. Der Chef von Katara Hospitality, Hamad Abdulla al-Mulla betonte: „Das außergewöhnliche Gebäude entspricht unserem Streben, eine der weltweit bekanntesten Hotelmarken zu werden.“ Und Mulla ergänzte, dass die Lusail-Marina-Türme „natürlich“ die ideale Basis für alle Fußballfans, Offiziellen und Spieler sein würden, wenn die Fußball-WM in Katar stattfinde.

Luxus und Wahrzeichen

Nach der Fußball-WM werde das Fünf-Sterne-Hotel mit rund 800 Einheiten der perfekte Ort für Nahost-Reisende sein, die eine Luxusunterkunft suchen". Der Hotelriese, der längst weltweit tätig ist, hofft, dass der „spektakuläre“ Bau ein Wahrzeichen wird. Neben Hotelzimmern sollen die Türme auch Appartements, Büros, Freizeiteinrichtungen, Luxusgeschäfte und Toprestaurants beherbergen.

Nach derzeitiger Planung soll der Luxuskomplex bereits 2016 seine Pforten öffnen. Er wird im Hafenbereich von Lusail, dem jüngsten urbanen Zentrum des Golfstaats errichtet. Die geplanten Kosten für den Luxusbau: umgerechnet 350 Millionen Euro. Geplant wurde der Riesenbau von der aus Bayern stammenden Kling Consult GmbH.

Globaler Hotelkonzern

Katara besitzt allein in Katar fünf Luxushotels, darunter das Ritz-Carlton in Doha. Außerdem nennt der staatliche Hotelriese das Sealine Beach Resort, eines von Katars beliebtesten Urlaubszielen, sein Eigen. Dazu kommen Hotels im Ausland, darunter so namhafte Adressen wie das Le Royal Monceau-Raffles Paris, das Schweizerhof Hotel Bern und das Renaissance in Scharm al-Scheich.

Katars neue Stadt

Lusail ist die neueste Stadt in Katar, die auf dem Reißbrett geplant wurde - dort wird ein mehr als 86.000 Zuschauer fassendes Stadion gebaut, in dem das Eröffnungs- und Finalspiel der Fußball-WM 2022 stattfinden. Lusail liegt 15 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Doha und soll 250.000 Bewohner umfassen. Geplant sind mehrere Marinas, Resorts auf vorgelagerten Inseln, Luxusshoppingmeilen und zwei Golfplätze.

Mit dem Hotelprojekt will die Regierung von Katar private Investoren und Immobilienentwickler dazu bringen, ebenfalls in die neue Wüstenstadt zu investieren. Laut dem Masterplan für die Stadt sollen insgesamt zwölf Hotels entstehen. Lusail Marina Towers soll als erstes gebaut werden. „Wenn wir als Erste dort sind, wird das anderen Investoren in Luxuseigentum großes Vertrauen einflößen“, zeigte sich Mulla bei der Präsentation des Projekts überzeugt.

Megainvestitionen in Infrastruktur

Denn um sich für die WM zu rüsten, muss Katar vor allem in neue Hotels investieren. Das derzeit verfügbare Angebot von rund 10.000 Hotelzimmern wird bei weitem nicht ausreichen. Darüber hinaus plant Katar spektakuläre Investitionen in die Infrastruktur. Allein in den nächsten paar Jahren sollen bis zu 100 Mrd. Dollar (77 Mrd. Euro) in dem 1,7-Millionen-Einwohner-Land investiert werden.

Geplant ist unter anderem ein neues Hightecheisenbahnnetz samt einer 98 Bahnhöfe umfassenden U-Bahn. Allein das S-Bahn- und U-Bahn-Netz, das Doha mit den restlichen, im Umkreis von 60 Kilometern befindlichen Austragungsorten verbinden soll, hat rund 340 Kilometer Streckenlänge. Per Hochgeschwindigkeitszüge soll Katar auch mit Saudi-Arabien verbunden werden. Auch Bahrain soll mit einer rekordverdächtigen 45-Kilometer-Brücke an das Schnellbahnnetz angebunden werden.

Links: