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Gewicht von Ausstattung größtes Problem

Drohnen setzen sich im militärischen, zivilen und privaten Bereich immer mehr durch. Obwohl die Hightech-Geräte nur noch entfernt an die Anfänge erinnern - notdürftig ferngesteuerte ausrangierte Flugzeuge mit hohem Absturzpotenzial und entsprechenden Einsatzmöglichkeiten -, steht die Entwicklung nach Meinung von Experten erst am Anfang, vor allem beim Einsatz als Waffe.

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Unbemannte Luftfahrzeuge werden nur im deutschen Sprachgebrauch als Drohnen bezeichnet. International haben sich die Abkürzungen für „Unmanned Aerial Vehicles“ bzw. „Systems“ (UAV, UAS) durchgesetzt. Ursprünglich konnten die Geräte nur kurze Distanzen „unintelligent“ überwinden. Mehr war auch nicht nötig, denn am Anfang ging es um wenig mehr als Tontaubenschießen auf höherem Niveau: Nicht mehr benötigte Flugzeuge wurden losgeschickt, um sie vom Boden aus oder durch die Bordsysteme von Kampfflugzeugen abzuschießen.

Hightech auch schon bei Spaßprodukten Standard

Inzwischen muss zumindest zwischen Aufklärungsdrohnen - zivil und/oder militärisch nutzbar - und Kampfdrohnen unterschieden werden. Aufklärungsdrohnen werden in immer größerem Umfang zu zivilen Zwecken eingesetzt, etwa zur Kontrolle von Hochspannungsleitungen. Die Bezeichnung „Dual Use“ umfasst Geräte, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden könnten. Die Größe von Drohnen reicht von nur wenige Zentimeter großen Geräten („Micro Aerial Vehicles“, MAV) über fliegende Kameraplattformen für gewerbliche Zwecke (Filmaufnahmen, Transport) bis hin zu robusten und allwettertauglichen Fluggeräten.

Die Ausstattung mit Kameras und Sensoren gehört inzwischen zur Grundausstattung - bis hin zum Hobbybereich. Immer mehr Menschen leisten sich den Spaß, um - etwa auch mit Smartphones zu steuernden Geräten - ungewohnte Blicke aus der Vogelschau zu bekommen. Der Einsatz von Drohnen zur Lieferung von bestellten Pizzas bis hin zum im Internet bestellten Paket ist vorläufig allerdings in den Bereich der PR-Gags zu verweisen. Für solche Aufgaben brauchte es allein wegen des zu transportierenden Gewichts sehr leistungsfähige und damit teure Drohnen aus dem militärischen Bereich.

Forschung an leichtgewichtigen Raketen

Militärische UAVs dienen zur Aufklärung bzw. zu Angriffen (Kampfdrohnen). Zu Ersteren zählt etwa der US-Typ RQ 4A „Global Hawk“. Kampfdrohnen wie die MQ-1 „Predator“ (Raubtier) und die MQ-9 „Reaper“ (Sensenmann) sind mit lasergelenkten Bomben und Panzerabwehrraketen der Typen „Paveway“ und „Hellfire“ ausgestattet. Diese Drohnen gehören zur HALE- (High Altitude Long Endurance) bzw. zur MAME-Gruppe (Medium Altitude Medium Endurance): Sie können bis zu 20 Kilometer hoch fliegen und bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben bzw. bis zu 15 Stunden lang in bis zu sechs Kilometer Höhe fliegen.

Ein Problem für Kampfdrohnen ist das hohe Gewicht der mitgeführten Kampfmittel, die ursprünglich für den Einsatz durch weit leistungsstärkere Hubschrauber und Jets entwickelt wurden. Auf Drohnen montiert, verringern sie deren mögliche Reichweite und Einsatzdauer. Rüstungskonzerne wie die französische Thales arbeiten an leichteren Waffen, die auch für kleinere Trägerplattformen infrage kommen könnten. Die LMM (Lightweight Multi-role Missile - leichte Mehrzweckrakete) von Thales ist mit einem Gewicht von 13 Kilogramm maßgeschneidert für den Einsatz von Drohnen.

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