Traum versus Wirklichkeit
Von der Politik immer wieder als treibende Kraft und Hoffnungsschimmer der Wirtschaft hervorgehoben, haben Selbstständige im Alltag mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen - von der Finanzierung bis zur nicht immer vollends durchschaubaren Bürokratie. In einem Schwerpunkt beleuchten ORF.at und Ö1 die verschiedenen Aspekte der Selbstständigkeit.
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Der Buchhaltung „entkommst du nicht“
Die Zahl der Selbstständigen steigt konstant, mit ihr aber auch die Zahl jener, die scheitern. Rund jeder Dritte hört nach fünf Jahren wieder auf. Die Gründe dafür sind laut einer AMS-Befragung vor allem finanzieller Natur, darunter die Belastung durch Steuern und Abgaben. Vor allem im vierten Jahr, wenn Voraus- und Nachzahlungen von SVA und Finanzamt schlagend werden, kommen viele ins Trudeln. Es gebe allerdings ein tiefes Missverständnis, was auf einen Gründer alles zukommt, so ein Betroffener: „Eine coole Idee reicht nicht, man muss sich auch mit Buchhaltung beschäftigen. Dem entkommst du nicht.“
Mehr dazu in Das verflixte vierte Jahr (news.ORF.at)
Die Probleme bei der Finanzierung
Knapp 30.000 neue Unternehmen sind im Vorjahr in Österreich gegründet worden - ein neuer Rekord. Aber die Jungunternehmer haben einen steinigen Weg hinter sich: Bürokratische Hürden, Finanzierungsprobleme und Nachzahlungen beim Finanzamt und den Sozialversicherungen machen den Start mühsam und das Durchhalten schwer.
Mehr dazu in Der Start ist mühsam (oe1.ORF.at)
Wenn der Jobverlust zur Chance wird
Mit 50 Jahren noch einmal einen beruflichen Neustart wagen - das erfordert Mut, Durchsetzungskraft und vor allem eine gute Idee. Zumal die Umstellung meist nicht ganz freiwillig erfolgt. Nach Umstrukturierungen oder Firmenschließungen finden sich immer mehr Menschen nach fast einem ganzen Arbeitsleben mit fixem Job und Einkommen plötzlich in der Arbeitslosigkeit wieder. ORF.at hat sich angesehen, mit welchen Schwierigkeiten späte Selbstständige zu kämpfen haben - und welche Chancen sich hier bieten.
Mehr dazu in Zweiter Anlauf mit 50 plus (news.ORF.at)
15 Prozent der Gründer über 50
In Österreich werden von Jahr zu Jahr mehr Unternehmen neu gegründet, im Vorjahr waren es schon 30.000 - vor allem im Handel und in der Consultingbranche. Auffällig dabei ist, dass die „Jungunternehmer“ oft in fortgeschrittenem Alter sind, bereits 15 Prozent der Neu-Unternehmen werden gegründet von Menschen über 50. Das nicht zuletzt, weil sich die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt verschärft und man bereits mit Mitte 40 als schwer vermittelbar gilt. Die Selbständigkeit ist da oft die letzte Chance, beruflich durchzustarten.
Mehr dazu in Boom bei 50 plus (oe1.ORF.at)
Tabuthema Scheitern
Fragt man Gründer und Investoren, ist die Mehrheit überzeugt, dass in Österreich eine „Kultur des Scheiterns“ fehlt. „Wir haben sogar Angst, darüber zu sprechen“, hieß es von einem Jungunternehmer. Das hemmt die Gründertätigkeit in Österreich. Was im angloamerikanischen Raum bereits üblich ist, findet nun auch in Europa immer mehr Anklang: Auf Konferenzen zum Thema Scheitern sprechen Gründer über ihre Misserfolge, das Publikum soll daraus lernen. In Österreich hatte die erste „Scheiternkonferenz“ Anlaufschwierigkeiten. Denn Scheitern bleibt ein Tabuthema.
Mehr dazu in Angst als Barriere für Unternehmer (news.ORF.at)