UNO: Verhandlungen laufen
Nach der Entführung von 44 UNO-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich philippinische Blauhelmsoldaten Gefechte mit syrischen Rebellen geliefert. Eine UNO-Stellung sei angegriffen worden, es habe Feuergefechte gegeben, sagte der philippinische Verteidigungsminister Voltaire Gazminin am Samstag in der Hauptstadt Manila. Eine zweite Stellung habe geräumt werden können.
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Einige der eingeschlossenen UNO-Soldaten hätten ihren Posten verlassen können, sagte ein Sprecher der philippinischen Armee dem einheimischen Fernsehsender ANC. 30 weitere Männer seien in den Schusswechsel mit den Rebellen verwickelt gewesen.
Drei Rebellen bei Bombenangriff getötet
Die radikalislamische Al-Nusra-Front hatte am Donnerstag 72 philippinische UNO-Blauhelme auf den syrischen Golanhöhen eingekesselt. Weitere 44 Mitglieder der UNO-Beobachtertruppe nahm die Miliz gefangen. Dabei handelt es sich um Soldaten der Fidschi-Inseln. Die Blauhelmsoldaten beobachten auf den Golanhöhen den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien.

APA/EPA/Atef Safadi
Eine UNDOF-Stellung auf den Golanhöhen
Bereits in der Nacht auf Samstag waren in der Region Kämpfe zwischen Soldaten der syrischen Armee und Rebellen ausgebrochen. Bei Bombenangriffen des Militärs seien mindestens drei Rebellen getötet worden, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. In der Gegend seien am Samstag auch Schüsse der Al-Nusra-Front zu hören gewesen. Die Al-Nusra-Front ist mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet.
UNO: Soldaten „sicher und wohlauf“
Die gefangenen Soldaten sollen laut Angaben eines Sprechers der Vereinten Nationen „sicher und wohlauf“ sein. Angeblich würden sie in ihrem eigenen Interesse festgehalten. „Die UNO wurde informiert, dass es die Absicht war, die Friedensschützer von einem aktiven Gefechtsfeld zu ihrem eigenen Schutz in sicheres Gebiet zu bringen“, heißt es in einer UNO-Erklärung. Die UNO habe „aus sicherer Quelle“ vom Zustand der Soldaten erfahren. Zu ihnen bestehe kein direkter Kontakt. Dagegen haben die Vereinten Nationen Funkverbindung zu den eingekesselten philippinischen Soldaten.
UNO-Sprecher Stephane Dujarric hatte am Freitag gesagt, die Vereinten Nationen sprächen „mit allen Seiten“, um eine Freilassung der Gefangenen zu erreichen. Er forderte im Namen der Vereinten Nationen erneut die Freilassung der UNO-Soldaten. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, die Freilassung stehe kurz bevor. Entsprechende Meldungen bestätigten sich zunächst jedoch nicht.
Österreich zog Soldaten 2013 zurück
Die Soldaten gehören der UNO-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF) an, die eine im Jahr 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht. Zur UNDOF-Mission gehören derzeit etwa 1.200 Soldaten aus sechs Ländern - aus Indien, Irland, den Niederlanden und Nepal sowie von den Philippinen und den Fidschi-Inseln. Österreich hat seine Soldaten im Vorjahr abgezogen. Israel hatte im Jahr 1967 Teile der Golanhöhen besetzt und im Jahr 1981 annektiert, was international nicht anerkannt wird. Ein Teil blieb unter syrischer Kontrolle.
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