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Robin Williams 63-jährig verstorben

Eigentlich wollte er Politikwissenschaftler werden - stattdessen wurde er einer der wenigen, die mit ihrer Kunst Millionen Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen können: Schauspieler Robin Williams, der am Montag im Alter von 63 Jahren in seinem Haus in Tiburon bei San Francisco tot aufgefunden wurde.

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Seine Sprecherin bestätigte Medienberichte, wonach Williams unter Depressionen litt. „Robin Williams ist heute Früh gestorben. Er kämpfte in letzter Zeit gegen Depressionen“, sagte Mara Buxbaum. Details wollte sie nicht nennen. „Das ist ein tragischer und plötzlicher Verlust“, so Buxbaum. „Die Familie bittet mit allem Respekt um Privatsphäre, während sie in dieser sehr schwierigen Zeit trauert.“

Öffentliches Bekenntnis zum Alkoholismus

Der 63-Jährige hatte immer wieder Höhen und Tiefen in seiner Karriere. 2006 bekannte sich Williams öffentlich zu seinen Alkoholproblemen, legte eine Drehpause ein und ging in Behandlung. Er sei 20 Jahre trocken gewesen, habe jetzt aber wieder mit dem Trinken begonnen, sagte er damals. Nach seinem plötzlichen Erfolg als Fernsehkomiker Ende der 70er Jahre hatte er nach eigenen Angaben reichlich Kokain und Alkohol konsumiert.

Robin Williams mit Ehefrau

APA/AP/Katy Winn

Robin Williams mit seiner dritten Ehefrau Susan Schneider

2009 musste er sich einer Herzoperation unterziehen, im Jahr zuvor war die zweite Ehe des dreifachen Vaters geplatzt. Im Oktober 2011 hatte er aber wieder geheiratet, die Grafikdesignerin Susan Schneider. „Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen“, sagte Schneider jetzt, „sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, das er Millionen gab.“

Mit Christopher Reeve in der Schauspielschule

Nur kurze Zeit hielt der am 21. Juli 1951 geborene Williams an seinem Ziel fest, Politikwissenschaften zu studieren, dann setzte sich die Liebe zum Theater durch. An der berühmten Juilliard-Schauspielschule in New York lernte er sein Handwerk an der Seite seines guten Freundes, des späteren „Superman“ Christopher Reeve.

Williams begann seine Karriere als Stand-up-Komiker. Er wurde durch das Fernsehen bekannt, das Kino machte ihn zu einem der beliebtesten Stars weltweit. Als „Mork vom Ork“ hielt er sich nie an das Drehbuch und improvisierte immer neue Lacher, so dass ihm letztlich leere Zeilen im Drehbuch gelassen wurden.

Künstler mit vielen Facetten

Williams zählte zu Hollywoods wenigen Comedy-Talenten, die gleichzeitig auch Tiefgang zeigen können. Der für sein anarchisches, energiegeladenes Spiel bekannte Schauspieler wirkte in zahllosen Filmen mit und erhielt 1998 den Oscar für die beste Nebenrolle in dem Film „Good Will Hunting“. Dreimal wurde er als bester Hauptdarsteller für den begehrten Filmpreis nominiert, für „Good Morning, Vietnam“, „Der Club der toten Dichter“ und „König der Fischer“.

Bei den Golden Globes wurde Williams siebenmal nominiert. Viermal davon - jedes Mal für eine Hauptrolle in einer Komödie - konnte er die Auszeichnung der Hollywood Foreign Press Association mit nach Hause nehmen. 2005 erhiehlt er den Cecil-B.-DeMille-Preis der Auslandspresse für sein Lebenswerk. 2000 („Der 200 Jahre Mann“ und „Jakob der Lügner“) und 2003 („Tötet Smoochy“) wurde er allerdings auch als schlechtester Schauspieler für die Goldene Himbeere, einen Schmähpreis, nominiert.

Sein letztes Projekt war die Fernsehserie „The Crazy Ones“ von David E. Kelley („Ally McBeal“). Im Mai wurde sie in den USA nach nur einer Staffel abgesetzt.Im kommenden Jahr sollte Williams eine Fortsetzung seines Kinoerfolgs „Mrs. Doubtfire“ drehen. Das Projekt wurde nach der Nachricht von seinem Tod abgesagt. Drei Filme mit Williams sind derzeit in der Nachbearbeitung, darunter eine Fortsetzung von „Nacht im Museum“, die Ende des Jahres in die Kinos kommen soll.

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