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„Schwierige, aber nötige Entscheidung“

Die Mitarbeiter von H.J. Heinz leiden unter dem Verkauf des US-Ketchup-Herstellers. Wenige Monate nach der Übernahme durch Warren Buffett und den Finanzinvestor 3G Capital schloss der Konzern Ende des Vorjahres drei Fabriken in den USA und Kanada. Rund 1.350 Jobs gehen verloren.

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Zuvor hatte das Management bereits 600 Stellen in der Verwaltung gestrichen, vor allem am Stammsitz in Pittsburgh. Das sei eine „schwierige, aber nötige Entscheidung“ gewesen, erklärte ein Unternehmenssprecher Mitte November. Die Produktion werde auf andere Standorte in Nordamerika verteilt, um effizienter zu werden. Dadurch entstünden 470 neue Jobs.

Nach Abschluss des Umbaus werde Heinz rund 6.800 Mitarbeiter in den USA und Kanada beschäftigen. Weltweit hatte der Konzern Ende April knapp 32.000 Mitarbeiter.

Neuer Chef von Burger King

Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway und 3G Capital hatten die 23 Milliarden Dollar (16,9 Mrd. Euro) schwere Übernahme von Heinz im Juni abgeschlossen und danach ein neues Management eingesetzt. An dessen Spitze steht der ehemalige Burger-King-Chef Bernardo Hess. Dieser hatte bereits bei der Fast-Food-Kette die Kosten drastisch gesenkt. Unternehmen, die von Finanzinvestoren übernommen werden, müssen hohe Schulden bewältigen.

McDonald’s verzichtet auf Heinz-Ketchup

Aufgrund des neuen Chefs hatte McDonald’s im Vorjahr angekündigt, kein Heinz-Ketchup mehr beziehen zu wollen. Österreich ist davon allerdings nicht betroffen. Wie in Deutschland werden auch hierzulande die Filialen des US-Konzerns von der bayerischen Firma Develey beliefert.

Der mittlerweile von den Behörden genehmigte Heinz-Deal beschäftigte unterdessen auch das FBI. Konkret wurden von der US-Bundespolizei im Februar des Vorjahres Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel vor der Bekanntgabe der geplanten Übernahme des Ketchup-Herstellers Heinz aufgenommen, nachdem es am Tag vor der Ankündigung anormale Handelsaktivitäten gegeben hatte. Auch von der US-Börsenaufsicht (SEC) war von einem „höchstverdächtigen Handel“ die Rede.

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