Das Jahr im Schnelldurchlauf
Für Österreich war es ein Superwahljahr, für den Vatikan ein historisches Datum, und für viele Gegenden der Welt hat das Jahr Verwüstung und Schrecken gezeitigt. 2013 brachte etliche Ereignisse, die in die Geschichtsbücher eingehen werden - und viele Bilder, die Menschen auf der ganzen Welt bewegten.
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Reuters/Jason Reed
Vor mehreren hunderttausend Zuschauern legte US-Präsident Barack Obama im Jänner in Washington den Eid für seine zweite Amtszeit öffentlich ab. Es sollte ein schwieriges Jahr für ihn werden: Die Einführung seiner Gesundheitsreform wurde von Pannen überschattet, monatelang lähmte der Budgetstreit die USA, und die NSA-Überwachungsaffäre sorgte für Empörung in aller Welt.

AP/Vadim Ghirda
Der Pferdefleischskandal erschütterte Europa im Februar. Von Großbritannien ausgehend fand sich in mehr und mehr Ländern - auch in Österreich - als Rind deklariertes Pferdefleisch u. a. in Fertigprodukten. Es stammte vorwiegend aus Rumänien und wurde über dubiose Firmennetzwerke in Europa verteilt. Verarbeitet wurde es vor allem in Frankreich.

Reuters
Es war ein einzigartiger Akt in der neueren Kirchengeschichte: Im Februar legte Papst Benedikt XVI. sein Amt zurück. Am 13. März wurde der Argentinier Jorge Mario Bergoglio völlig überraschend zu seinem Nachfolger gekürt - und sorgte ab dem ersten Tag für frischen Wind und einen neuen Stil im Vatikan. Das erste Treffen der beiden am Palmsonntag wurde zu einem historischen Moment: Papst und Ex-Papst auf einem Bild.

Reuters/Dan Lampariello
Bei einem Anschlag auf den Boston-Marathon am 15. April wurden drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt. Auf ihrer Flucht sollen die zwei Täter, aus einer tschetschenischen Familie stammende Brüder, einen Polizisten erschossen haben. Einer der beiden wurde vier Tage nach dem Anschlag bei einer beispiellosen Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, der zweite schwer verletzt gefasst.

Reuters/Osman Orsal
Es begann Ende Mai als kleine Kundgebung für die Erhaltung des Gezi-Parks in der Istanbuler Innenstadt. Doch es wurde zum Aufbegehren der Jungen und Liberalen in der ganzen Türkei gegen den autoritären Stil der islamisch-konservativen Regierung von Premier Recep Tayyip Erdogan. Wochenlang kam es immer wieder zu Straßenschlachten. Das Foto einer Frau im roten Kleid, die von einem Polizisten mit Tränengas attackiert wird, wurde zu einem Symbol der Protestbewegung.

Reuters/Leonhard Foeger
Ein Jahrhunderthochwasser sorgte Anfang Juni in Österreich für enorme Schäden. Aufgrund des Starkregens kam es zu einem ungeahnten Hochwasser, das tagelang vor allem die Bundesländer Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien in Atem halten sollte. Zahlreiche Menschen mussten gerettet werden, zwei Todesopfer waren zu beklagen. Bundesheer und freiwillige Helfer kämpften tagelang gegen die Wassermassen und mussten bangen, ob künstliche Dämme dem Druck standhalten.

Reuters/Muhammad Hamed
Nach anhaltenden Massenprotesten setzte die ägyptische Armee Anfang Juli Präsident Mohammed Mursi ab. Ein Jahr lang war der Vertreter der Muslimbrüder im Amt. Doch auch danach kommt das Land kaum zur Ruhe. Der Jubel über die Absetzung währte nur kurz: Bei Protesten von Mursi-Anhängern kam es immer wieder zu Ausschreitungen, die Armee setzt auf eine zunehmend restriktive Politik. Von einem „arabischen Frühling“ ist kaum noch etwas zu spüren.

AP/Russia24
Mehr als einen Monat verbrachte er auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo, ehe im Russland Asyl gewährte: Anfang August verließ Edward Snowden den Transitbereich. Anfang Juni hatte er die weltweite Überwachung durch US-amerikanische und britische Geheimdienste publik gemacht. Die NSA-Affäre wurde zum international bedeutsamsten politischen Thema des Jahres. Snowden floh nach Hongkong und später nach Russland, wo er sich noch immer aufhält. Und mit seinen Enthüllungen ist er noch nicht am Ende.

APA/Georg Hochmuth
Zwei geschlagene Sieger und zumindest ein lachender Dritter: Das war das Ergebnis der Nationalratswahl am 29. September. SPÖ und ÖVP mussten Verluste hinnehmen, sie einigten sich dann im Dezember auf eine neue Große Koalition - mit einigen personellen Überraschungen. FPÖ und Grüne legten zu, Team Stronach und NEOS eroberten Sitze im Parlament. Eine Woche vor Österreich hatte Deutschland gewählt, auch dort regiert nun eine Große Koalition.

Reuters/Italienische Küstenwache
Kaum eine Woche verging heuer ohne Schreckensmeldung im Mittelmeer, eine besonders dramatische Flüchtlingstragödie ereignete sich im Oktober. Ein Boot mit mehr als 500 Passagieren ging vor der süditalienischen Insel Lampedusa unter, rund 350 Flüchtlinge fanden den Tod. Einmal mehr zeigte sich die europäische Politik schockiert, einmal mehr blieb danach aber alles beim Alten.

AP/Bullit Marquez
Es war einer der verheerendsten Stürme aller Zeiten: Supertaifun „Haiyan“ wütete im November auf den Philippinen. Fast 8.000 Menschen wurden getötet oder als vermisst gemeldet. 1,2 Millionen Häuser wurden zerstört, 4,4 Millionen Menschen obdachlos.

Reuters/Kai Pfaffenbach
Im Dezember verlor Südafrika seinen Nationalhelden - und die Welt eine der größten politischen Persönlichkeiten unserer Zeit: Nelson Mandela starb 95-jährig. Bei den Trauerfeiern zollten die weltweit mächtigsten Staats- und Regierungschef dem Freiheitskämpfer ihre Anerkennung.