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Weltweit leicht verbessert

Griechenland hat sich im jüngsten Korruptionsindex der Organisation Transparency International (TI) um vier Plätze verbessert. Es bleibt aber mit Platz 80 im weltweiten Ranking Schlusslicht in Europa. Die Lage sei viel besser geworden, sagte der Chef der griechischen Sektion, Kostas Bakouris, Anfang Dezember im griechischen Rundfunk. „Es muss (aber) noch vieles geleistet werden.“

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Staat und die Justiz in Griechenland gehen in den letzten zwei Jahren härter gegen die Korruption vor. So wurden ein ehemaliger Verteidigungsminister und ein früherer Bürgermeister der Hafenstadt Thessaloniki wegen Korruption zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

„Preisliste“ für Schmiergelder

Die griechische Sektion von Transparency International hatte vor einigen Monaten eine „Preisliste“ der gängigsten Schmiergelder herausgegeben. Demnach kostete 2012 eine Operation in einem Krankenhaus zwischen 50 und 20.000 Euro. 2011 betrug das Operationsschmiergeld noch zwischen 100 und 30.000 Euro.

Das sogenannte Beschleunigungsgeld, wodurch eine Akte im Stapel eines Beamten von ganz unten nach ganz oben gelangt, betrug 2011 zwischen 30 und 20.000 Euro. 2012 fiel der Betrag auf zehn Euro bis 7.000 Euro. Die Schleusung eines nicht ganz intakten Autos durch den Pickerltest kostete 2011 zwischen 20 Euro und 200 Euro, 2012 dann 20 bis 100 Euro.

Spanien rutschte ab

Griechenland schnitt im Jahresvergleich besser ab als andere Euro-Krisenländer. So stürzte Spanien nach einer Reihe von Korruptionsskandalen der Regierungspartei und der Königsfamilie um zehn Ränge auf Platz 40 ab. Spanien verzeichnete zusammen mit Mali, Gambia, Guinea-Bissau und Libyen den zweitgrößten Einzelverluste in der Skala, lediglich das Bürgerkriegsland Syrien verlor noch massiver.

Transparency-Experte Finn Heinrich sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Vergleich Griechenlands mit Spanien sei besonders interessant, weil Athen viel unternommen habe, um die Korruption zurückzudrängen. So habe Griechenland etwa einen obersten Korruptionsbekämpfer eingesetzt. Madrid hingegen widme mehreren jüngst aufgedeckten Korruptionsskandalen wenig Aufmerksamkeit. Von den anderen Euro-Krisenländern verbesserte sich Italien um drei Ränge auf Platz 69, Portugal blieb auf Platz 33, während Slowenien um sechs Ränge auf Platz 43 zurückfiel.

Österreich laut TI immer korrupter

Österreich wird in der Geschäftswelt immer mehr als korruptes Land wahrgenommen. Nach dem Absturz im vergangenen Jahr auf Platz 25 rutschte Österreich heuer noch weiter ab - auf Platz 26. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren hatte Österreich noch Platz 16 belegt.

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