Im November 2,8 Millionen ohne Job
Trotz Beschäftigungsrekords ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im November leicht gewachsen. Im Vergleich zum Oktober nahm sie leicht um 5.000 auf 2.806.000 zu, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.
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Der Anstieg fuße darauf, dass weniger Menschen an Fördermaßnahmen teilgenommen hätten, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum November 2012 waren 55.000 Menschen mehr arbeitslos. Um Saisoneffekte bereinigt stieg die Arbeitslosenzahl um 10.000. Der BA zufolge nahmen elf Prozent weniger Arbeitslose an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil als ein Jahr zuvor.
„Profile von Arbeitslosen passen nicht“
Die Grundverfassung des Arbeitsmarktes sei gut, heißt es im aktuellen Monatsbericht. Die Beschäftigung nehme auf hohem Niveau weiter zu, sagte Weise. Derzeit seien 29,791 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das seien 378.000 mehr als vor einem Jahr und rund die Hälfte davon in Vollzeit.
Arbeitslose könnten allerdings „nicht in dem Maße von dem Beschäftigungsaufbau profitieren, wie das zu erwarten wäre“, räumte Weise ein. Der Grund dafür sei „häufig im Bereich der Qualifikationen zu finden“, erläuterte der BA-Vorsitzende. „Die Profile der arbeitslosen Menschen passen nicht zu den angebotenen Arbeitsplätzen.“ Für knapp jeden zweiten Arbeitslosen komme wegen seiner Qualifikation nur eine Hilfstätigkeit infrage. Deren Anteil an allen Beschäftigten mache aber insgesamt nur 14 Prozent aus, dämpfte er die Aussichten.
„Schwierig ist, in Beschäftigung zu kommen“
Bei neun von zehn Beschäftigten sei eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium Voraussetzung für ihren Arbeitsplatz. Daher profitierten derzeit vor allem Frauen und Zuwanderer von dem Beschäftigungsaufbau. „Für Arbeitslose heißt das, dass es weiterhin schwierig ist, in Beschäftigung zu kommen“, sagte Weise. In näherer Zukunft sei auf dem Arbeitsmarkt mit wenig Veränderung zu rechnen. Darauf deuteten Indikatoren hin wie die derzeit unauffällige Lage bei der Kurzarbeit. Auch die Einschätzung der 156 Agenturen für Arbeit sei „überwiegend neutral“.
Bewegung gab es der BA zufolge auf dem Ausbildungsmarkt. Bis Mitte November habe die Zahl der noch unversorgten Bewerber erkennbar reduziert werden können. Die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärte, der ungebremste Aufbau an Beschäftigung stimme „weiter optimistisch“. „Diese erfreuliche Dynamik ist die Basis für stabile Steuereinnahmen und dauerhaft leistungsfähige Sozialversicherungen.“
Erwerbstätigkeit auf neuem Rekord
Sabine Zimmermann von der Linkspartei erklärte hingegen, die große Koalition werde sich „daran messen lassen müssen, ob es ihr gelingt, mehr langzeitarbeitslose Menschen als bis jetzt in existenzsichernde Arbeit zu bringen“. Erwerbstätig waren im Oktober insgesamt 42,2 Millionen Menschen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte, und damit so viele wie nie. Es waren 252.000 Menschen oder 0,6 Prozent mehr als im Oktober 2012. Die Zahl der Hartz-IV-Bezieher lag im November bei rund 6,03 Millionen Menschen, wie der Landkreistag mitteilte.
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