„Wir werden gegen niemanden kämpfen“
Russland als enger Partner des syrischen Regimes wird sich nach eigenen Angaben nicht an einem Krieg in dem arabischen Land beteiligen. „Wir werden gegen niemanden kämpfen“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag vor Journalisten in Moskau.
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Lawrow warnte zugleich mit Nachdruck, ein Militärschlag gegen die Führung von Präsident Baschar al-Assad wäre ein „furchtbarer Fehler“, der nur zu mehr Blutvergießen führe. Ein Angriff ohne Mandat des Weltsicherheitsrats käme zudem einem unverhohlenen Bruch internationalen Rechts gleich, sagte Lawrow. Die UNO-Vetomacht Russland hat mehrmals Resolutionen gegen Assad verhindert.
Moskau hält Regime in Damaskus die Stange
Lawrow verteidigte zudem erneut das syrische Regime gegen Giftgasvorwürfe. Die Führung in Damaskus habe weder militärische noch politische Gründe für einen Einsatz von Chemiewaffen gehabt, sagte der Minister. Auch für den Heckenschützenangriff auf UNO-Kontrolleure seien vermutlich nicht Regierungstruppen verantwortlich. Die Attacke sei in einem Gebiet unter Kontrolle der Rebellen verübt worden.
Friedenskonferenz im September unrealistisch
Lawrow betonte, die geplante neue Syrien-Konferenz in Genf werde kaum vor Oktober stattfinden. Ein Termin im September sei unrealistisch. Schuld sei die „negative Einstellung“ der syrischen Opposition. Sein US-Amtskollege John Kerry habe ihm aber telefonisch zugesichert, an dem Treffen in Genf festzuhalten, sagte Lawrow.
Enge Kontakte seit Sowjetzeit
Mit dem Regime in Damaskus unterhält Moskau seit Sowjetzeiten enge Kontakte. Die Geheimdienste arbeiten zusammen, zudem ist Syrien ein treuer Waffenkunde Russlands. Immer wieder betont der Kreml, dass Russland sich grundsätzlich nicht in die Belange anderer Staaten einmische. Die Syrer müssten den Konflikt alleine lösen.
Die UNO-Vetomacht lehnt ein militärisches Engagement aber auch ab, um wirtschaftliche und geostrategische Vorteile in der Region nicht aufs Spiel zu setzen. So unterhält Russland im syrischen Hafen Tartus seine einzige Marinebasis im Mittelmeer.
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