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Von Linken und Piraten überflügelt

Eine schwarze Wahlnacht haben die blauen Studenten bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) erlebt. Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) musste - vorbehaltlich der noch nicht ausgezählten Technischen Universität (TU) Graz - an allen Unis, an denen er antrat, Stimmenverluste gegenüber der vergangenen Wahl 2011 hinnehmen.

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Insgesamt büßte der RFS bei etwa gleichbleibender Wahlbeteiligung mehr als ein Viertel seiner zuletzt 2.000 Stimmen ein, fiel von drei auf zwei Prozent und wurde von den erstmals antretenden Unipiraten und dem Kommunistischen StudentInnenverband (KSV) überflügelt. Kleiner Trost: Das Mandat in der Bundesvertretung wurde mit 1.355 Stimmen gehalten. An seiner Hochburg, der Montanuni Leoben, fiel der RFS von 21,5 auf 13,5 Prozent.

Kommunistisches Duell mit KSV als knapper Sieger

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums feierte der von der steirischen KPÖ unterstützte KSV einen knappen Sieg im sozialistischen Stallduell gegen den von der Bundes-KPÖ unterstützten Kommunistischen StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi). Beide Listen erreichten - wieder ohne TU Graz - fast exakt dieselbe Stimmenanzahl wie 2011 und liegen wie der RFS bei rund zwei Prozent.

Auch Spaßliste No Ma’am wieder vertreten

Ebenfalls die Zweiprozentmarke erreichten die erstmals angetretenen Unipiraten. Sie erreichten knapp 1.500 Stimmen, kandidierten aber wie der KSV-LiLi an wesentlich weniger Unis als KSV und RFS. Einen bundesweiten Überraschungserfolg landete schließlich die Liste No Ma’am: Der Platzhirsch unter den Jux-Fraktionen („Freibier und geile Partys“) errang an der Uni Linz ein Direktmandat für die Bundesvertretung der ÖH.

Damit schaffte die Spaßliste den Wiedereinzug in das österreichweite Studentenparlament. Ziel der seit 16 Jahren zur Linzer ÖH-Landschaft gehörenden Fraktion ist die Gewährleistung des leiblichen Wohls der Studenten durch die Veranstaltung von Partys. Zwei weitere der vier von der Uni Linz vergebenen Mandate in der Bundesvertretung (BV) gehen an die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) und eines an den Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ). 2011 waren die Fachschaftslisten (FLÖ) noch neben der AG (zwei Mandate) und dem VSStÖ (ein Mandat) vertreten.

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