Markt in Österreich gesättigt?
Der Markt für gewerbliche Immobilien entwickelt sich in Österreich gegen den Trend: Während überall sonst Zuwächse zu verzeichnen sind, schrumpft der Markt in Österreich beträchtlich. Das geht aus einem Überblick des Gewerbeimmobilienunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) vom Mittwoch hervor.
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In Europa sind demnach im ersten Quartal 2013 in gewerbliche Immobilien rund 29,4 Mrd. Euro investiert worden, was ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Während es in den drei Ländern mit den größten Investitionsvolumina - Großbritannien, Deutschland und Frankreich - große Zuwächse gab, gab es in Österreich mit 236 Mio. Euro ein Minus von 21 Prozent.
Investoren kehren in Krisenländer zurück
In Großbritannien (10 Mrd. Euro) gab es ein Plus von acht Prozent, in Deutschland (6,7 Mrd. Euro) ein Plus von 32 Prozent und in Frankreich (2,7 Mrd. Euro) ein Plus von 48 Prozent bei den Investitionen in europäischen Gewerbeimmobilien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Kräftige Steigerungen gab es auch in Russland und mit Ausnahme von Polen in allen CEE-Ländern. In Österreich soll am Ende des Jahres allenfalls ein Gleichstand mit dem Niveau des Vorjahres erreicht sein.
Ein Aufwärtstrend zeichnet sich auch bei den von der Krise betroffenen Ländern ab. In Spanien wurde im ersten Quartal 2013 um 66 Prozent mehr investiert als im Vorjahr. In Irland gibt es seit zwei Quartalen in Folge wieder höhere Investitionen, und auch in Italien wurde ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet. „Die Investoren sind wieder auf den südeuropäischen Märkten aktiver, da dort die Renditeerwartungen höher sind“, lautet die CBRE-Einschätzung dazu.
Büroflächen in Wien stehen leer
Bereits am Dienstag hatte CBRE Österreich eine Detaileinschätzung zu Neuvermietungen gewerblicher Immobilien in Wien herausgegeben. Daraus geht hervor, dass die jährlichen Gesamtinvestments heuer wieder das Vorjahresniveau von insgesamt 1,8 Mrd. Euro erreichen dürften - das allerdings nur aufgrund solider Nachfrage vor allem im Bereich von Hotels und Einzelhandel. Der Büromarkt in Wien liegt allerdings im Argen.
Im ersten Quartal 2013 wurden in Wien rund 50.000 Quadratmeter Bürofläche neu vermietet, um rund 15.000 Quadratmeter weniger als im gleichen Zeitraum 2012. Auch wenn der Markt in den kommenden Quartalen noch anziehen werde, bleibe das Niveau wahrscheinlich knapp unter 2012, so Österreich-Geschäftsführer Andreas Ridder in einer Aussendung. Derzeit stehen laut CBRE in Wien rund 10,69 Millionen Quadratmeter an Büroflächen zur Verfügung, davon wurden rund 66.000 Quadratmeter im ersten Quartal fertiggestellt oder generalsaniert.
Im Laufe des Jahres sollten noch weitere 100.000 Quadratmeter an neuen Büroflächen hinzukommen, heißt es. Damit würden die Fertigstellungen 2013 ungefähr halb so hoch sein wie 2012 (rund 338.000 Quadratmeter neue Flächen), aber auf ähnlichem Stand wie 2011. Die Leerstandsrate von derzeit rund 6,6 Prozent - ähnlich wie Ende 2012 - könnte im Laufe des Jahres 2013 leicht auf 6,7 Prozent ansteigen, wird angenommen.
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