2012 vor allem weniger Einfamilienhäuser
In den kommenden Jahren erwartet das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) rückläufige Baubewilligungen für neue Wohnungen. Vom kurzfristigen Höchststand 2011 mit 43.200 Einheiten habe es 2012 schon ein Minus von gut acht Prozent auf 39.600 gegeben.
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Vor dem Hintergrund der weiterhin gedämpften Wirtschaftslage wird die Zahl der Baubewilligungen auch 2013 rückläufig sein - das WIFO erwartet einen fünfprozentigen Rückgang auf 37.400 Genehmigungen. Für 2014 sagt das WIFO nur noch 36.900 Bewilligungen voraus. Der Rückgang 2012 habe vor allem Einfamilienhäuser betroffen.
Hoher Wert im internationalen Vergleich
Dabei stehe Österreich aber im internationalen Vergleich gut da, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten WIFO-Bericht. Denn im Vergleich mit den Bau- und Konjunkturforschungsinstituten aus 19 europäischen Ländern (Euroconstruct) sind das pro 1.000 Einwohnern auch 2014 immer noch 4,3 Wohneinheiten.
In den 19 Euroconstruct-Ländern werden hingegen voraussichtlich 2012 bis 2014 jährlich nur 3,1 bis 3,2 Wohneinheiten je 1.000 Einwohner gebaut. Auch seien in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre nur etwa 30.000 Bewilligungen jährlich vergeben worden, während es am Höhepunkt Mitte der 1990er Jahre etwa 50.000 jährlich waren - man befinde sich also weiter im Mittelfeld. Auch habe Österreichs Wohnbau große Boomphasen wie auch tiefe Einbrüche vermeiden können.

APA/ORF.at
Westen mit deutlich mehr Neubauten
Das WIFO hebt auch ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den Wohnbauten innerhalb Österreichs hervor. Zwischen 2006 und 2011 wurden im Westen mit knapp sechs Einheiten je 1.000 Einwohner die meisten neuen Wohneinheiten bewilligt. „Das hängt mit der guten Einkommensposition, der soliden Arbeitsmarktsituation und dem dynamischen Haushaltswachstum zusammen“, analysiert WIFO-Expertin Andrea Kunnert.
Die „verhaltene wirtschaftliche und demografische Entwicklung“ habe dazu geführt, dass es in Südösterreich „etwas weniger Baubewilligungen“ gab, aber immer noch über fünf je 1.000 Einwohner. In Ostösterreich (insbesondere Niederösterreich und Wien) gab es nur 4,5 Baubewilligungen je 1.000 Einwohner - hier ist allerdings das Burgenland die sprichwörtliche Ausnahme zu dieser Regel: 2011 gab es 7,1 Baubewilligungen je 1.000 Einwohner.
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