Kronprinz Naif im Juni gestorben
Im Herbst vergangenen Jahres ist Kronprinz Naif bin Abd al-Asis Al Saud zum Thronfolger des saudischen Königshauses auserkoren worden. Mitte Juni starb der langjährige Innenminister nun im Alter von 79 Jahren. Prinz Salman bin Abd al-Asis rückte als nächster Nachfolger des 88-jährigen König Abdullah nach.
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Prinz Naif soll laut Schweizer Ärzten „an Herzproblemen“ gestorben sein. Er soll bereits seit längerem an gesundheitlichen Problemen gelitten haben. US-Präsident Obama drückte sein Bedauern über den Tod des Kronprinzen aus. Die Partnerschaft beider Länder habe „unzählige amerikanische und saudi-arabische Leben gerettet“, sagte Obama in Washington. US-Außenministerin Hillary Clinton nannte Prinz Naif einen „entscheidenden und geschätzten Partner der Vereinigten Staaten“, der sich dem Kampf gegen den Extremismus gewidmet habe.
Naif spaltete das Land
Der Prinz, ein Halbbruder des Königs, galt als Hardliner, der ebenso unerbittlich gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida wie gegen die politische Opposition vorging. Jeglichen Reformen abgeneigt und konservativer als König Abdullah, stellte er sich als Innenminister zudem stets gegen eine Aufweichung des Fahrverbots und eine Berufstätigkeit für Frauen.
Während Abdullah um Ausgleich und Harmonie bemüht war, spaltete Naif das Land. Während ihn erzkonservative islamische Geistliche schätzten, stand er mit Feministinnen, liberalen Saudis und Menschenrechtlern auf Kriegsfuß. So wehrte er sich etwa dagegen, das Bildungssystem für Mädchen zu fördern.
Alternde Dynastie
Der Tod von zwei Thronfolgern binnen weniger Monate - Naif war erst im Oktober zum Thronfolger ernannt worden nach dem Tod von Kronprinz Sultan bin Abd al-Asis - wirft ein Schlaglicht auf die Probleme der alternden Dynastie in Saudi-Arabien. Seit Gründung des Königreichs 1932 wird das Land von Söhnen des Gründers, Königs Abd al-Asis bin Saud, regiert. König Abdullah ist inzwischen 88 Jahre alt und selbst gesundheitlich angeschlagen, der mutmaßliche neue Thronfolger Salman ist 76.
Salman, der vergangenen Oktober nach fünf Jahrzehnten als Gouverneur von Riad zum Verteidigungsminister ernannt worden war, gilt anders als sein Vorgänger nicht als Hardliner. Er soll mehr Reformbereitschaft zeigen.
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