Leitzins bei 0,5 Prozent belassen
Die britische Zentralbank setzt im Kampf gegen die Rezession und aus Angst vor einer Ansteckung durch die Schuldenkrise in Kontinentaleuropa abermals auf die Notenpresse.
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Wie die Bank of England am Donnerstag nach einer Sitzung ihres geldpolitischen Rats in London mitteilte, stockt sie ihr Anleihekaufprogramm um 50 Milliarden auf 375 Mrd. Pfund (467 Mrd. Euro) auf. Der Schritt war an den Finanzmärkten erwartet worden. Ihren Leitzins beließen die Notenbanker um Gouverneur Mervyn King bei rekordniedrigen 0,5 Prozent.
Wirtschaft steckt in Rezession
Die Aufstockung der Anleihekäufe hatte sich bereits nach der Zinssitzung Anfang Juni angebahnt. Seinerzeit hatten bereits vier Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses zusätzliche Anleihekäufe gefordert, sich damit im neunköpfigen Gremium aber nicht durchsetzen können.
Die Wirtschaft Großbritanniens befindet sich seit Jahresbeginn in der Rezession. Der Preisdruck auf Verbraucherebene ist dementsprechend rückläufig, was der Notenbank Spielraum für eine zusätzliche Stimulierung der Konjunktur bietet.
China senkt Leitzins
Auch China lockerte am Donnerstag seine Geldpolitik und senkte erneut seine Zinsen. Nach Angaben der Zentralbank in Peking wurde der Leitzins für Ausleihungen von jeweils einem Jahr um 0,31 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent gesenkt. Für Spareinlagen von einem Jahr verringert sich der Zins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Zuletzt hatte die chinesische Notenbank im Juni beide Sätze um jeweils 0,25 Punkte reduziert. Davor hatte sie wegen der Lehman-Pleite Ende 2008 ihre Zinsen gesenkt.
Im vergangenen Jahr hatte sie dreimal ihre Leitzinsen erhöht, sie dann aber seit Juli 2011 nicht mehr angetastet. Unlängst hatten sich die Anzeichen für eine weitere Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums vermehrt.
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