Themenüberblick

Chronologie der Ereignisse

Nach dem Beginn der Massenproteste am 25. Jänner 2011 und dem Rücktritt von Staatschef Hosni Mubarak nach 30-jähriger Herrschaft im Februar 2011 hatte der Oberste Militärrat die Macht im Land übernommen und dürfte - mit Blick auf die jüngsten Ereignisse - auch weiter das Sagen haben. Nachfolgend eine Chronologie der zentralen Ereignisse.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

28. November 2011: Neun Monate nach dem erzwungenen Rücktritt Mubaraks beginnt die mit Spannung erwartete Parlamentswahl.

3./4. Jänner 2012: Dritte und letzte Runde der Parlamentswahl. Nach dem offiziellen Endergebnis gewinnen die islamistischen Parteien zusammen mehr als 70 Prozent der 498 Mandate. Stärkste politische Kraft sind die Muslimbrüder mit 45,7 Prozent.

26. Februar: Das Ergebnis der Wahl der zweiten Parlamentskammer wird bekannt: Die Muslimbruderschaft kommt mit 58,3 Prozent der Stimmen auf 105 der 180 zu besetzenden Sitze. Die radikal-islamischen Salafisten können 45 Mandate erringen, die liberale Wafd-Partei 14. Die zweite Kammer hat insgesamt 270 Sitze. Ein Drittel der Mitglieder wird vom Staatsoberhaupt bestimmt. Gewählt wurde in mehreren Etappen.

14. April: Die Wahlkommission lässt den früheren Geheimdienstchef Omar Suleiman und neun weitere Bewerber als Kandidaten für die Präsidentenwahl am 23. Mai nicht zu.

23./24. Mai: In der ersten Runde der Präsidentenwahl erreichen Mohammed Mursi, der Kandidat der Muslimbruderschaft, und Ahmed Schafik, der letzte Regierungschef Mubaraks, die Stichwahl.

2. Juni: Mubarak wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

7. Juni: Rund eine Woche vor der Stichwahl um das Präsidentenamt verständigt sich der Oberste Militärrat mit den politischen Parteien über die Zusammensetzung der verfassunggebenden Versammlung.

14. Juni: Das Verfassungsgericht erklärt den Ablauf der Parlamentswahl für ungültig und verfügt die Auflösung des Parlaments. Das Unterhaus das Parlaments habe seine Legalität verloren, da ein Drittel der Sitze nicht verfassungsgemäß gewählt worden sei. Zugleich bestätigt das Gericht die Rechtmäßigkeit der Kandidatur von Schafik um das Präsidentenamt.

16. Juni: Der Militärrat folgt dem Urteil und löst das Parlament auf.

24. Juni: Die Wahlkommission verkündet, dass Mursi die Stichwahl gewonnen hat und neuer Präsident wird.