Jungfernfahrt zwischen Rom und Neapel
Nach jahrelanger Vorbereitungszeit hat der private Bahnbetreiber Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV) rund eine Woche vor dem offiziellen Betriebsstart bei der Jungfernfahrt zwischen Rom und Neapel erstmals seinen Hochgeschwindigkeitszug „Italo“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Gebaut wurde der laut NTV „modernste Zug Europas“ vom französischen Alstom-Konzern, wobei ausschließlich „Technologie der letzten Generation“ zum Einsatz gekommen sei. Der seit 2008 laufende Auftrag umfasst derzeit insgesamt 25 Zugsgarnituren.
Voting über Namen
Der Name für Italiens ersten privaten Hochgeschwindigkeitszug wurde per Onlinevoting gesucht. Von den mehr als 37.000 Teilnehmern hat sich laut NTV eine klare Mehrheit für „Italo“ ausgesprochen. Zur Auswahl standen zudem „Velox“, „Saetta“ und „Mercurio“.
Die maximale Höchstgeschwindigkeit wurde mit 360 Stundenkilometern, die maximale Reisegeschwindigkeit im Alltagsbetrieb mit rund 300 km/h angegeben. Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auf die platzsparende, auf die einzelnen Waggons verteilte Antriebstechnologie, dank der die nun für die Passagiere verfügbare Bordkapazität um 20 Prozent erhöht werden konnte.
Italdesign fürs Interior
Für die Innenraumgestaltung wurde das Italdesign-Unternehmen Giugiaro engagiert. Dieses war bereits für die künftige Konkurrenz mehrmals im Einsatz - unter anderem stammt aus der Feder der international renommierten Designschmiede der jüngste Hochgeschwindigkeitszug der FS-Passagiertransporttochter Trenitalia, „Frecciargento“ (Silberpfeil).

APA/EPA/Maurizio Brambatti
Blick in die „Smart“-Klasse
Die „Italo“-Ausstattung reicht von der schlichten, aber preisgünstigsten „Smart“-Klasse über „Prima“ zum exklusiven „Club“, wo unter anderem Sessel vom Edelausstatter Poltrona Frau und ein großzügiges Platzangebot samt eigenen Besprechungsabteilen der höhere Preis gerechtfertigt werden soll.
Das laut NTV-Präsident Luca Cordero di Montezemolo „beste italienische Essen an Bord“ wird auch in der „Prima“-Klasse serviert. Auf einen Speisewagen wurde verzichtet - diese seien nicht mehr zeitgemäß, wie aus Studien von Zugsentwickler hervorgegangen sein soll. Das Dreigängemenü (Kostenpunkt zwischen 18 und 22 Euro) wird somit direkt an die Sitzplätze serviert. Für Kunden der Low-Cost-Klasse gibt es immerhin Snacks und Automatengetränke.
Betriebsstart mit Kampfpreisen
Weitgehend verzichten muss man in der untersten Preisklasse zudem auf Umbuch- und Stornierungsmöglichkeiten. Im Gegenzug wird mit konkurrenzlos billigen Preisen geworben - etwa mit einem „Eröffnungsangebot“ von 30 Euro für die Strecke Mailand - Rom. Ab 20 Euro seien zudem Tickets von Rom nach Neapel, Florenz und zwischen Bologna und Mailand zu haben. Als Normaltarif für „Club“-Ticket von Rom nach Mailand wurden 130 Euro genannt.
Links: