Autofenster wird zum Touchscreen
Wurde bisher vor allem das Cockpit des Autos mit modernster Technologie - vom Infotainmentcenter bis zum Head-up-Display - bestückt, feilen die Automobilersteller nun an Konzepten, um den Fahrgästen auf der Rückbank die Fahrtzeit zu verkürzen.
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Sowohl der US-Autohersteller General Motors, als auch der japanische Toyota-Konzern arbeiten an Techniken, die hinteren Seitenscheiben des Autos als Bildschirm für Videospiele zu nutzen.
Mit der neuen Technologie soll die Frage „Sind wir endlich da?“ ein für allemal der Vergangenheit angehören. General Motors arbeitet gemeinsam mit der israelischen Kunst- und Designakademie Bezalel an dem Projekt „Windows of Opportunity“, das dem Nachwuchs im Fond in Zukunft ein multifunktionales Unterhaltungsprogramm bieten soll.
Musik mit Staunachbarn tauschen
Die hinteren Seitenfenster werden dabei zur interaktiven Projektionsfläche für Spiele und andere Anwendungen für den mobilen Zeitvertreib. Zur Auswahl steht etwa die Augmented-Reality-App „Otto“ bei der sich ein kleiner animierter Vogel durch die vorbeirauschende Landschaft hinter dem Fenster bewegt und per Fingerzeig etwa auf einen echten Baum gesetzt werden kann. „Foofu“, eine Zeichenanwendung, ermöglicht das Fingermalen auf der virtuell beschlagenen Seitenscheibe.
Die Interaktion mit anderen Autofahrern etwa im Stau soll mit „Pond“ verwirklicht werden. Die Mitfahrer können sich Nachrichten schreiben und zum Beispiel Musiktitel mit anderen im Stau Stehenden austauschen. Einen Blick auf die interaktiven Fensterscheiben anderer „Windows of Opportunity“-Benutzer soll „Spindow“ geben.
Malen auf „beschlagener“ Scheibe
Bei Toyota nennt sich die interaktive Fensterscheibe „Window of the World“ und arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Gemeinsam mit dem Copenhagen Institute of Interaction Design (CIID) wurde auch hier das Malen auf einer künstlich „beschlagenen“ Seitenscheibe realisiert. Durch Fingerzeig auf ein vorbeirauschendes Objekt wird dieses in der lokalen Sprache benannt und es wird angezeigt, wie weit es entfernt ist.

General Motors
Ergänzend zur Seitenscheibe wurde auch das Panoramadach von Toyota in eine smarte Scheibe umgewandelt. Hier können sich die Mitfahrer vor dem echten Nachthimmelhintergrund die Sternenkonstellationen mit Zusatzinfos anzeigen lassen.
Die Konzepte beider Autohersteller sind jedoch bisher noch im Entwicklungsstadium. Vorerst gibt es nur erste Prototypen. Ob und wann die interaktiven Unterhaltungsdisplays in Serie gehen und in Opel- und Toyota-Modelle integriert werden, geben weder General Motors noch Toyota an.
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