„Griechen brauchen Wachstumsperspektive“
Das Anfang dieser Woche von den Euro-Finanzministern geschnürte nächste Griechenland-Hilfspaket im Umfang von 130 Mrd. Euro wird nach Ansicht des Gouverneurs der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, positive Effekte haben. Dennoch seien noch eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen, und es müsse dem Land auch eine Wachstumsperspektive eröffnet werden.
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Griechenland sei in einer sehr ernsten, sehr schwierigen Situation, in der es keine Gewissheit, aber eine Chance gebe, aus der Problemlage wieder herauszukommen, sagte das EZB-Ratsmitglied am Freitag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien. Das jüngste Sparpaket der österreichischen Regierung bezeichnete der Notenbankchef als „sinnvoll“, auch hier stecke der Teufel aber nicht nur im Detail, sondern auch in der Durchsetzbarkeit.
„Für uns, nicht für eine Ratingagentur“
„Wir müssen alles machen, unseren Haushalt in Ordnung zu halten. Wir machen das für uns selbst, nicht für eine Ratingagentur.“ Eine Ratingbestnote könne leider sehr rasch verloren gehen, werde aber nur schwer und langsam zurückzugewinnen sein, meinte Nowotny auf die Frage, ob seiner Meinung nach das Sparpaket für das Wiedererlangen der „AAA“-Bewertung durch Standard & Poor’s (S&P) ausreiche.
„Kein weiterer Dreijahrestender nötig“
Ende Dezember stellte die EZB den europäischen Finanzinstituten für drei Jahre eine knappe halbe Billion Euro zu einem Minizins von einem Prozent zur Verfügung. Am kommenden Mittwoch ist ein weiterer sogenannter Langfristtender geplant: Geschäftsbanken des Euro-Raums können zum zweiten Mal für den ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren unbegrenzt Mittel bei der EZB leihen - zum günstigen Zins von aktuell 1,0 Prozent.
Nach dem nächsten Dreijahrestender der EZB kommende Woche sieht Nowotny nun keinen weiteren Bedarf für eine solche Maßnahme. Grundsätzlich gebe es keine Vorabfestlegungen durch die Euro-Hüter, erinnerte Nowotny. Die EZB habe in der Vergangenheit „doch sehr deutliche Maßnahmen“ gesetzt, und nach dem nächsten langfristigen Tender „sollten wir einmal weiter beobachten“.
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