Keine Einigung auf Resolution
Seit fast einem Jahr demonstrieren Menschen in Syrien gegen Präsident Baschar al-Assad. Das brutale Vorgehen des Regimes gegen die Opposition kostete bisher Tausende das Leben. Hunderttausende sind auf der Flucht. Ein Rückblick:
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18. März 2011: Ermutigt von den Aufständen in anderen arabischen Ländern demonstrieren in Damaskus und weiteren syrischen Städten Tausende Menschen. Es gibt erste Tote. Im April hebt Assad als Geste des Zugeständnisses den seit 48 Jahren geltenden Ausnahmezustand auf.
22. April: Mehr als 100.000 Menschen gehen auf die Straße. Das Regime antwortet mit Gewalt. Mindestens 112 Demonstranten werden getötet.
23. Mai: Die EU verhängt ein Einreiseverbot gegen Assad. Es wird nach und nach auf weitere Personen aus der Staats- und Militärführung ausgedehnt - darunter viele Mitglieder der Familie Assad.
31. Juli: Das Regime erobert die Widerstandshochburg Hama. Laut Opposition sterben mindestens 100 Menschen. Die Stadt war bereits 1982 nach Protesten Schauplatz eines Massakers, bei dem über 10.000 Menschen getötet wurden.
2. Oktober: Die syrische Opposition bildet in Istanbul einen Nationalrat.
19. Dezember: Die UNO-Vollversammlung weist Syrien mit großer Mehrheit zurecht. Zuvor hatte die Arabische Liga Wirtschaftssanktionen gegen Assads Regime verhängt.
22. Dezember: Die ersten Beobachter der Arabischen Liga treffen in Syrien ein. Das Regime akzeptierte die Mission aufgrund internationalen Drucks. Am 28. Jänner stoppt die Liga den Einsatz ihrer Beobachter wegen der Eskalation der Gewalt.
4. Februar 2012: Russland und China blockieren mit ihrem Veto erneut eine Syrien-Resolution im Weltsicherheitsrat. Nur wenige Stunden vor der Abstimmung wird aus der Protesthochburg Homs das schlimmste Blutbad seit Beginn der Proteste gemeldet. Hunderte Menschen sterben.
7. Februar: Bei einem Besuch in Syrien zeigt Russlands Außenminister Sergej Lawrow Verständnis für das Vorgehen des Regimes. In Berlin werden zwei mutmaßliche syrische Spione festgenommen. Sie sollen in Deutschland lebende Oppositionelle beobachtet haben.
13. Februar: Empört weist das Regime den Vorschlag der Arabischen Liga zurück, UNO-Friedenstruppen nach Syrien zu schicken. Kurz darauf nennt Assad den 26. Februar als Termin für ein Verfassungsreferendum.
16. Februar: Die UNO-Vollversammlung verurteilt die Gewalt des syrischen Regimes mit großer Mehrheit. Assad bleibt unbeeindruckt.
23. Februar: Wegen der dramatischen humanitären Lage soll die Nothilfekoordinatorin der UNO nach Syrien reisen. Die EU will ihre Sanktionen verschärfen. Kofi Annan wird gemeinsamer Gesandter von UNO und Arabischer Liga.
24. Februar: In Tunesien kommen die Vertreter von mehr als 60 Staaten und Organisationen zu Beratungen über den Syrien-Konflikt zusammen. Die Gruppe erkannte den Syrischen Nationalrat als legitimen Vertreter der friedlichen demokratischen Opposition an und sprach sich für den freien Zugang humanitärer Helfer aus.
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