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Maschinerie für 2012 läuft

Die Wahlkampfmaschine von US-Präsident Barack Obama läuft eineinhalb Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit offensichtlich auf Hochtouren. Obama habe von April bis Juni rund 86 Millionen Dollar (60,7 Mio. Euro) an Spenden für den bevorstehenden Kampf ums Weiße Haus eingenommen, sagte sein Kampagnenmanager Jim Messina im Juli in einer Videobotschaft an die Unterstützer.

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Das ist doppelt so viel Geld wie die möglichen republikanischen Herausforderer zusammengerechnet aufgebracht haben. Mitt Romney, der bisher die besten Chancen hat, von seiner Partei in Vorwahlen gegen Obama aufgestellt zu werden, ist nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg im gleichen Zeitraum nur auf 18,3 Millionen Dollar gekommen. Die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA werden im November 2012 abgehalten.

Obama im Dauerstreit mit Republikanern

Obama ist durch die hitzigen Debatten über Steuern und Finanzen in seinem Land zwar angeschlagen. Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, sieht in dem Präsidenten aber nicht den Hauptverlierer im aufreibenden Nervenkrieg um die Abwendung der Staatspleite.

„Obama ist nicht geschlagen, er ist ein starker, gewiefter Politiker“ und werde im kommenden Jahr neuerlich kandidieren, sagte der 68-jährige Republikaner Kornblum vergangene Woche in einem Interview mit dem Ö1-Morgenjournal. Der demokratische Präsident habe sich in einer Situation befunden, in der eine Gruppe, die republikanischen Hardliner der Tea Party, nicht nachgeben wollte. Nun bleibe „viel Reparaturarbeit“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

„Stimmung sehr explosiv“

Die Republikaner hätten im Hinblick auf den Wahlkampf die Haushaltslage dramatisiert, Obama habe seinerseits versucht, mit Zugeständnissen und Kompromissen „die Luft aus dieser Sache zu lassen“, sagt der pensionierte Spitzendiplomat, der unter den republikanischen Präsidenten Ronald Reagan und George Bush Karriere gemacht hatte.

Noch sei allerdings nicht absehbar, in welche Richtung die Meinung der Wähler letztlich tendieren werde. Die Stimmung in den USA sei „sehr explosiv“, viele Menschen seien unzufrieden und verbittert. Kornblum räumte ein, dass sich die Tea Party mit ihrer unflexiblen Haltung, „alles zu haben, was sie wollte“, im öffentlichen Bewusstsein geschadet haben könnte.

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