Kulturschaffende sagen Streik ab
Italiens Kulturschaffende verzichten auf mehrtägige Protestaktionen gegen die Regierung Berlusconi. Der Verband der Kulturschaffenden, Federculture, und die Organisation der Filmproduzenten, AGIS, sagten einen Ende März geplanten Streik in allen Theatern, Kinos und Konzertsälen ab, nachdem die Regierung in Rom kurz davor eine Erhöhung des stark gekürzten Kulturbudgets beschlossen hatte.
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„Wir hoffen, dass das nur der erste Schritt sein wird. Es ist nicht vernünftig, Italiens Kultur mit Einschnitten so stark zu belasten“, reagierte AGIS-Präsident Paolo Protti. Der Verband forderte ein Treffen mit dem neu ernannten italienischen Kulturminister Giancarlo Galan, um Maßnahmen zur Förderung der Kultur zu besprechen. Die Kulturschaffenden hatten massive Protestkundgebungen in allen größeren Städten Italiens gegen die Einschnitte im Kulturbereich angekündigt.
Finanzierungen um 149 Millionen erhöht
Unter dem Druck des Protests beschloss der Ministerrat in Rom, dass der Kulturhaushalt FUS (Fondo Unico per lo Spettacolo) um 149 Mio. Euro auf 428 Mio. Euro erhöht wird. Die Regierung hatte im vergangenen Jahr den FUS für 2011 um 40 Prozent reduziert.
„Mit dieser Maßnahme steigen die Beiträge für den Kulturhaushalt wieder auf das Niveau des vergangenen Jahres“, erklärte Staatssekretär Gianni Letta. Die stärkeren Kulturunterstützungen werden mit einer Erhöhung der Benzinsteuer finanziert.
Kinokarten werden nicht teurer
Die Regierung Berlusconi will außerdem auf eine bereits beschlossene Erhöhung der Kinokarten um einen Euro verzichten, die heftigen Protest unter den Filmproduktionsgesellschaften und den Kinoinhabern ausgelöst hatte. Außerdem wurden die Steuerbegünstigungen für die Filmindustrie wieder eingeführt, welche die Regierung gestrichen hatte. Zusätzliche 80 Millionen Euro sollen für den Denkmalschutz zur Verfügung gestellt werden.
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