Unfall auf Mallorca
Peter Kreisky (66), der Sohn von Altkanzler Bruno Kreisky, ist laut Medienberichten auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca gestorben. Demnach war Kreisky am Sonntagabend von einer Wanderung im Sierra-de-Na-Burguesa-Gebirge nicht mehr zurückgekehrt. Er wurde am Montagnachmittag tot aufgefunden.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Wie der „Standard“ in seiner Onlineausgabe meldete, vermutet die Polizei als Todesursache einen Unfall oder einen Schwächeanfall. Das Außenministerium bestätigte die Berichte am Montagabend. Auch die spanische Tageszeitung „El Mundo“ berichtete online über den Todesfall. Seine Frau, die Politikwissenschaftlerin Eva Kreisky, soll demnach den Notruf verständigt haben, weil ihr Mann von seinem Ausflug nicht mehr zurückgekehrt war.

ORF.at/Sonja Ryzienski
Peter Kreisky im Juli 2010
Gegen 20.00 Uhr hatte er zum letzten Mal mit seiner Familie telefonisch Kontakt aufgenommen. In dem Gespräch sagte er seiner Frau, dass er in einer höheren Gebirgsregion sei und über Bendinat nach unten kommen wolle. Als er bis zum frühen Montagmorgen nicht wieder aufgetaucht und auch nicht über das Handy erreichbar war, informierte die Ehefrau die Rettungskräfte, die sofort eine großangelegte Suche in dem Gebiet starteten. Kreiskys Leichnam wurde am Montag von der Polizei gefunden.
Kreisky und seine Frau lebten auf Mallorca in jenem Haus, in dem auch schon der 1990 verstorbene Altkanzler Bruno Kreisky seinen Urlaub verbracht hatte.
Frühes politisches Engagement
Kreisky engagierte sich früh selbst in der sozialdemokratischen Bewegung, bereits 1959 trat er dem Verband Sozialistischer Mittelschüler (VSM) bei. Später engagierte er sich bei den sozialistischen Studenten des VSStÖ, wo er zum linken Flügel zählte. Im Jahr 1965 wurde er zum Obmann des VSStÖ Wien gewählt.
In den 1970er und 1980er Jahren war Kreisky auch bei zahlreichen Basis- und Bürgerinitiativen aktiv und organisierte Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg, gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und gegen Kurt Waldheim.
Im Spannungsverhältnis zu seinem Vater
Der an der Universität Wien promovierte Jurist arbeitete seit 1973 in der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Arbeiterkammer Wien und war in dieser Position hauptsächlich mit regionalpolitischen Fragen befasst. Er nahm dabei auch kritisch und persönlich zu aktuellen Themen Stellung und geriet dabei immer wieder in ein gewisses Spannungsverhältnis zu seinem Vater.
Kreisky war Mitglied der unabhängigen, internationalen Jury zur Vergabe des Bruno-Kreisky-Preises für Verdienste um die Menschenrechte in der Funktionsperiode 2005 bis 2010, Beirat im Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog sowie Vorstandsmitglied im Republikanischen Club - neues Österreich.
Links: