Erste Patente im 19. Jahrhundert
Die Rolltreppe hat eine mehr als 100-jährige Geschichte hinter sich. Der Vorläufer der heutigen Rolltreppe diente weniger dem Transport, sondern mehr dem Vergnügen. Der US-amerikanische Ingenieur Jesse Wilford Reno betrieb 1895 in einem Park in Coney Island eine fahrbare Treppe. Über 7.000 Menschen ließen sich bei der zweiwöchigen Präsentation zweieinhalb Meter nach oben bringen.
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Dabei arbeitete Reno vor allem mit einem schrägen Förderband aus Gummi und mit Holzplatten. Das Patent dafür wurde ihm bereits 1892 zuerkannt. Schon zuvor, 1859, gab es ein erstes Patent in den USA mit einem mit Dampf getriebenen, aber komplizierten Vorläufermodell der Rolltreppe.
Das heutige Design entwickelte Charles Seeberger 1897 - allerdings auf der Basis der Patente seines Erfinderkollegen George A. Wheeler. Gemeinsam mit dem Unternehmen Otis stellte Seeberger die erste kommerzielle Rolltreppe aus Holz her.
Durchbruch in Paris
Den wirtschaftlichen Durchbruch erzielte diese Technik 1900, als Seebergers Modell bei der Pariser Weltausstellung präsentiert wurde und dort den ersten Preis gewann. Otis erwarb die Patente, entwickelte Renos und Seebergers Modelle weiter und wurde zum führenden Rolltreppenhersteller.
In den USA konnte sich die Rolltreppe vor allem in Kaufhäusern und Bahnhöfen schnell durchsetzen. Dann folgten auch U-Bahnen und Bahnhöfe. Als im Londoner Kaufhaus Harrods die erste Rolltreppe zum Einsatz kam, wurde denjenigen, die sich trauten, diese fahrende Treppe zu benützen, zur Belohnung ein Cognac gereicht.
Standardisierte Geschwindigkeit
Seitdem entwickelte sich die Rolltreppe weiter. Von der EU wurde mittlerweile die Produktsicherheit vereinheitlicht. Seit Jänner 2010 ist es aufgrund der Unfallgefahr auch verboten, Kinderwägen auf Rolltreppen mitzunehmen. Auch die Geschwindigkeiten sind standardisiert. Rolltreppen dürfen sich mit maximal zwischen 1,8 km/h und 2,7 km/h bewegen. Die alten Rolltreppen in der Moskauer Metro sind allerdings mit einer Geschwindigkeit von über 2,7 km/h unterwegs.
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