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OÖ und NÖ am stärksten betroffen

Im Zuge der Fahrplanumstellung kommt es auf den Verbindungen der ÖBB zu zahlreichen Veränderungen im gesamten Nah- und Fernverkehr. Neben mehreren neuen Angeboten nach Deutschland und in die Schweiz sind das vor allem Einsparungen sowie längere Fahrzeiten, die etwa durch Bauarbeiten verursacht werden.

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Im Fernverkehr wird die Anbindung nach Westösterreich verbessert. Wien und Feldkirch rücken durch einen Zwei-Stunden-railjet-Takt näher aneinander, um eine Stunde zeitversetzt wird ein Zwei-Stunden-IC-Takt zwischen Wien und Innsbruck angeboten. Auf der Brennerachse verkehren künftig fünf statt bisher vier Zugspaare täglich zwischen München und Verona. Allerdings wird ein Zug von Verona nach München (außer Samstag) gestrichen und auf Innsbruck verkürzt.

Zusätzliche Direktverbindungen werden zwischen Wien und Zürich bzw. Innsbruck und Zürich verkehren. Neue Angebote gibt es auch nach Deutschland: Künftig verkehrt täglich ein ICE zwischen Wien und Hamburg. Eingeschränkt werden hingegen die Verbindungen nach Budapest.

Fast flächendeckende Kürzungen in Oberösterreich

Nahezu flächendeckend werden in Oberösterreich einzelne laut ÖBB wenig frequentierte Zugsverbindungen und Buslinien eingestellt oder zumindest im Takt gestrafft. Eingeschränkt wird das Angebot etwa, neben der Direktverbindung Linz - Graz, auf der Strecke Linz - Ennsdorf, Linz - Summerau, Linz - St. Valentin, Linz Urfahr - Aigen-Schlägl (Mühlkreisbahn), Linz - Grünau im Almtal (Almtalbahn), Wels - Sattledt, in Schwachlastzeiten im Ennstal sowie zwischen Linz und der Donauuferbahn.

Auf der Kammererbahn zwischen Attnang-Puchheim und Kammer-Schörfling werden an Werktagen verstärkt Züge angeboten, an Wochenenden hingegen entfallen mehrere davon. Auch auf der Strecke Braunau am Inn - Steindorf bei Straßwalchen - Salzburg (Mattigtalbahn) werden mehrere Züge gestrichen.

Stark betroffen von den Einsparungen ist auch der Busverkehr. Auf Dutzenden Strecken werden Verbindungen zum Teil stark reduziert bzw. eingestellt - 1,3 Millionen Kilometer werden eingespart, etwa 500.000 davon betreffen laut ÖBB Klein- und Minibusse - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Ostregion: Nebenbahnen stark betroffen

Im Regionalverkehr der Ostregion kommt es vor allem in Niederösterreich zu massiven Kürzungen. Betroffen sind hier vorwiegend die Nebenbahnen - die zum Teil von anderen Eigentümern übernommen wurden: Jeweils mehrere Züge entfallen auf der Rudolfsbahn, der Traisentalbahn, der Franz-Josef-Bahn, der Kamptalbahn, der Südbahn, der Marchegger Ostbahn und der Gutensteiner Bahn. Auf der Ostbahn kommt es zwischen Wien und Bruck a. d. Leitha zur Streichung von 14 Zügen. Auch auf der Westbahn zwischen Pöchlarn und Amstetten werden künftig Regionalzüge untertags als Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt.

Komplett eingestellt soll der Vollbetrieb der Wachauerbahn werden - diese soll nur noch Nostalgiezüge für Touristen anbieten. Die Bahn wurde vom Land Niederösterreich von der ÖBB übernommen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Aufgrund der Bauarbeiten an der Westbahn entfallen nach der Morgenspitze im Pendlerverkehr zwischen Pöchlarn und Amstetten alle Regionalzüge - mehr dazu in noe.ORF.at. In Wien entfallen im Regionalverkehr einzelne Verbindungen, wie etwa auf der Strecke Gmünd - Schwarzenau und Wien – Sigmundsherberg. Eine zusätzliche S-Bahn wird zwischen Mistelbach und Wien eingeführt. Zwischen Wiener Neustadt und Sopron hingegen entfallen drei Zugspaare. Und auch im Abschnitt Obersdorf - Gänserndorf werden drei Zugsleistungen gestrichen. Ausgebaut wird hingegen die Verbindung zwischen Laa und Wien.

Burgenland: Weniger Züge nach Ungarn

Auf der Pannoniabahn werden künftig mehr Züge nach Eisenstadt angeboten. Derzeitige Direktzüge von/nach Györ - Wien werden stattdessen untertags zu Umsteigeverbindungen. Von den Kürzungen betroffen sind auch Schnellverbindungen, die untertags zwischen Wiener Neustadt und Sopron nur in Mattersburg Bahnhof halten. Eine Rücknahme gibt es auch beim Zug Wiener Neustadt - Eisenstadt Schule - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Wegen laut ÖBB geringer Auslastung und nicht vorhandener Finanzierung werden auch die Spätverbindungen Eisenstadt - Mörbisch, Mörbisch - Eisenstadt - Wien sowie Wien - Eisenstadt eingestellt.

Neue S-Bahn in der Steiermark

Abgesehen von der Einstellung der Direktverbindung Graz - Linz profitiert die Steiermark in mehreren Bereichen von der Fahrplanumstellung: Sie erhält eine neue S-Bahn, die im Stundentakt zwischen Graz und Fehring verkehrt. Zusätzliche Verbindungen werden auch zwischen der Landeshauptstadt und Bruck/Leoben eingerichtet. Aufgelassen wird hingegen auf der Strecke Bruck a. d. Mur - St. Michael-Neumarkt die Haltestelle Spielberg.

Salzburg: Mehr Leistungen im Nahverkehr

In Salzburg werden die Leistungen im Nahverkehr leicht ausgeweitet, da das Land seine Bestellungen ausgeweitet hat. Im Pinzgau etwa gibt es am Wochenende eine bessere Erreichbarkeit der Züge nach Graz. Für 2011 ist in Kooperation mit der Landesregierung auch eine Verbesserung der über die Landesgrenze hinweggehenden Zugverbindungen zwischen Saalfelden und Hochfilzen geplant. Die S3 wird am Wochenende bis Saalfelden verlängert.

S-Bahn startet in Kärnten

In Kärnten starten im Zuge des Fahrplanwechsels neue S-Bahn-Verbindungen. Die S1 fährt jede halbe Stunde von Villach über Klagenfurt nach St. Veith an der Glan. Die S2, die zwischen Rosenbach - Villach - Feldkirchen - St. Veit an der Glan verkehrt, soll im Dezember 2011 starten. Auch geplant für 2011 ist der erste Teil der S3 (Feistritz im Rosental - Klagenfurt - Bleiburg) - wobei der Abschnitt Klagenfurt - Bleiburg erst bei entsprechenden Baufortschritt der Koralmbahn realisiert werden kann - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Tirol und Vorarlberg

Keine wesentlichen Änderungen gibt es im Tiroler Regionalverkehr - laut ÖBB werde die Taktung verbessert. In Vorarlberg wird das Angebot in Richtung Schweiz erweitert, sowie auch die bereits erwähnten Verbindungen Wien - Feldkirch/Innsbruck.

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