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Neue Erkenntnisse zur „idealen Schlafdauer“

Weniger als fünf Stunden Schlaf sind zu wenig, mehr als sechseinhalb Stunden zu viel. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der University of California in San Diego (UCSD), in der der Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Schlafdauer untersucht werden sollte.

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Zwar wurde von den Forschern damit neuerlich bestätigt, dass ausreichend Schlaf eines der Geheimnisse für ein langes Leben sein könnte. Die ideale Schlafdauer liegt in der im Fachmagazin „Sleep Medicine“ publizierten Studie allerdings deutlich unter den bisherigen Erkenntnissen.

Frühere Studie als Basis

Grundlage der Befunde des Forscherteams rund um Studienleiter Daniel Kripke waren zwischen 1995 und 1999 für eine Schlafstudie erhobene Daten. Während von den damals 459 teilnehmenden Frauen 86 mittlerweile verstorben sind, wurden von 444 neuerlich Daten zur Schlafdauer erhoben. Laut Kripke kam sein Team bei der Auswertung dann zum erstaunlichen Ergebnis, dass die beste Überlebensrate bei denjenigen Frauen zu finden war, die fünf bis 6,5 Stunden pro Nacht schlafen.

„Misst man die Schlafdauer mit objektiven Kriterien“, hatten die Frauen mit weniger bzw. mehr Schlafstunden pro Nacht „eine deutlich verminderte Wahrscheinlichkeit, jetzt nach 14 Jahren noch am Leben zu sein“, so Kripke laut „Telegraph“.

Nicht zuletzt konnte laut Kripke nun nachgewiesen werden, dass man sich auch bei einer deutlich geringeren Schlafdauer pro Nacht keine Sorgen machen müsse. Die Studienergebnisse könnten somit beitragen, Menschen die Angst zu nehmen, dass sie zu wenig Schlaf bekämen.

Auch Langschläfer gefährdet

Eine mögliche Gesundheitsgefährdung sowohl für Kurz- als auch Langschläfer wurde unterdessen auch in einer Studie der West Virginia University (WVU) geortet. Wie die im August veröffentlichte Untersuchung ergab, steigt das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei weniger als fünf Stunden Schlaf um mehr als das Doppelte. Menschen, die länger als neun Stunden im Bett - Nickerchen eingeschlossen - verbrachten, hatten demnach ein eineinhalbmal höheres Risiko als Siebenstundenschläfer.

Die Gründe für die Verbindung zwischen Schlafdauer und Herzerkrankungen konnten die WVU-Experten allerdings nicht eindeutig bestimmen. Sie verwiesen unter anderem darauf, dass die Schlafdauer den Stoffwechsel beeinflusst. Chronische Schlafdefizite könnten demnach zu einer gestörten Glukosetoleranz und hohem Blutdruck führen, was wiederum eine Verengung der Arterien bedingen kann.

Die in der Fachzeitschrift „Sleep“ veröffentlichte WVU-Studie stützte sich auf eine US-weite Untersuchung des Schlafverhaltens von 30.000 Erwachsenen aus dem Jahr 2005.

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