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Auch Angst vor Unfällen sehr gering

Nahezu jeder fünfte Alkolenker (17 Prozent) glaubt, dass mehr Polizeikontrollen das wirkungsvollste Mittel gegen Alkohol im Straßenverkehr wären. Das geht aus einer anonymen Befragung von Alkolenkern hervor, die an einer Nachschulung teilnahmen. Die Umfrage wurde im Rahmen der aktuellen Alkolenker-Studie von verkehrspsychologischen Instituten durchgeführt.

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Immerhin meinten 63 Prozent der Fahrer, die mit mehr als 1,2 Promille erwischt worden waren, dass sie vor ihrer Alkofahrt keine Angst hatten, von der Polizei aufgehalten zu werden. Ihre Annahme war insofern falsch, als alle Befragten später von der Polizei erwischt wurden und ein Viertel sogar einen Unfall verursachte. 85 Prozent der Befragten gaben jedoch an, vor Fahrtantritt keine Angst vor einem Unfall gehabt zu haben.

Medienkampagnen wenig erfolgreich?

Der Studie zufolge nannten nur fünf Prozent „Öffentlichkeitsarbeit oder Berichte in den Medien“ als adäquate Maßnahme im Kampf gegen Alkohol am Steuer. „Und das, obwohl in diesem Zeitraum die Alkohol-Kampagne im Fernsehen lief“, sagte Verkehrspsychologe Gregor Bartl.

„Wird schon nichts passieren, ist eh nicht weit“

Laut dem Studienergebnis ist der typische österreichische Alkolenker ein Gesellschaftstrinker. Nur sechs Prozent tranken vor der Fahrt alleine. Der häufigste Gedanke vor Fahrtantritt war: „Es wird schon nichts passieren, weil es ist eh nicht weit“ (36 Prozent). Diese gefährliche Überzeugung war teilweise richtig, weil fast drei Viertel der Fahrten kürzer als eine Viertelstunde gedauert hatten, ein Drittel sogar kürzer als fünf Minuten.

Laut Verkehrspsychologen dürfte Alkohol am Steuer über die Jahre zunehmend aus der Mode kommen. 45 Prozent der 644 befragten Alkolenker gaben an, dass sie innerhalb der vergangenen zwölf Monate nie alkoholisiert gefahren seien.

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