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Rolle der Frauen stärken

Beim UNO-Gipfel zu den Millenniumsentwicklungszielen hat sich Bundespräsident Heinz Fischer für eine Stärkung der Rolle der Frauen in den Entwicklungsländern ausgesprochen und vor der UNO-Generalversammlung in New York zur Armutsbekämpfung Stellung genommen.

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„Die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter ist eine Voraussetzung für die Verringerung von Armut, nachhaltiges Wachstum und soziale Entwicklung“, betonte Fischer am Dienstagabend (Ortszeit). Als weitere Schwerpunkte der österreichischen Entwicklungspolitik nannte Fischer die Bereiche Energie, Umwelt, Wasser und Friedenssicherung.

Österreich werde sich bei der Erfüllung der Millenniumsziele bis zum Jahr 2015 auf die genannten Sektoren konzentrieren, weil es in diesen „besondere Expertise“ habe. Fischer sagte, dass es bei den im Jahr 2000 beschlossenen Zielen zur Reduktion von Armut, Hunger und Krankheiten „große Erfolge“ gegeben habe, insbesondere auch in den ärmsten Ländern. „Das zeigt, dass die Millenniumsentwicklungsziele erreichbar sind, wenn man die richtige Politik anwendet und entsprechend finanziert und international unterstützt. Es ist aber noch viel zu tun.“ Fischer betonte, dass „alle, einschließlich meines Landes“ diesbezüglich eine „große Verantwortung“ haben, „und wir werden diese Verantwortung annehmen“.

„Verletzlichste Gruppen einbinden“

Der Bundespräsident sprach sich dafür aus, künftig die Hilfe auf jene Staaten zu konzentrieren, „die bei der Erfüllung der Ziele hinterherhinken“. Auch müsse alles getan werden, um „die verletzlichsten Gruppen“ in den Entwicklungsprozess einzubinden, allen voran die Frauen und Mädchen, „die am stärksten vernachlässigte und ausgeschlossene Gruppe weltweit“. Frauen seien „wichtige Kräfte des Wandels in ihren Gesellschaften“, betonte Fischer. „Gestärkte Frauen tragen zur Gesundheit und Produktivität ganzer Familien und Gemeinschaften bei und verbessern die Zukunftsaussichten der kommenden Generationen.“

Nachdrücklich unterstützte der Bundespräsident auch die Forderung von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2030 einen umfassenden Zugang zu elektrischer Energie zu verschaffen. Die Millenniumsziele seien nicht zu erreichen, „wenn zwei Milliarden Menschen weiterhin keinen Zugang zu Elektrizität oder anderen Diensten der Grundversorgung und Produktion haben“.

Halb so viele Hungernde bis 2015

Die Millenniumsziele sehen unter anderem bis 2015 eine Halbierung der Zahl der Hungernden und der Armen, eine Absenkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel und einen Stopp der Ausbreitung von Aids vor. Mehr als 140 Staats- und Regierungschefs zogen bei einem UNO-Gipfel in New York eine Zwischenbilanz. Ban warnte dabei vor einem Nachlassen der Entwicklungshilfe. Bisher erfüllen nur fünf Länder das von der UNO vor 40 Jahren beschlossene Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen. Auch Österreich verfehlt dieses Ziel.

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