Mangelnde Kontrolle
Privatarmeen erleben seit dem Ende des Kalten Krieges eine Renaissance. Die modernen Söldner helfen neuen Staaten wie Kroatien beim Aufbau ihrer Streitkräfte. In Kriegen in Afghanistan und im Irak übernehmen sie Bewachungs- und Sicherungsaufgaben.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Um ihre regulären Truppen zu entlasten, überlassen zahlreiche Staaten in bewaffneten Konflikten bestimmte Aufgaben wie die Bewachung von Garnisonen, Verbindungswegen oder Gefangenenlagern privaten Sicherheitsunternehmen. Im Irak stellten Söldner privater Unternehmen laut einem Europarat-Bericht zeitweilig die Hälfte der für die USA kämpfenden Truppen. In Afrika sichern Söldner Pipelines und Rohstoffminen.
Auch Hilfsorganisationen und Institutionen wie die UNO beschäftigen private Sicherheitsdienste. Diese rekrutieren ihr Personal meist aus Veteranen regulärer Armeen. Der Europarat geht weltweit von 1,5 Millionen Söldnern, Leibwächtern, Agenten und anderen Mitarbeitern von mehr als 1.000 Sicherheitsunternehmen aus.
„Schmutzige Geschäfte“
Laut Experten könnten Kriege wie jene im Irak oder in Afghanistan gar nicht ohne eine Auslagerung bestimmter Aufgaben an Private Military Companies (PMC) geführt werden. Einzelne Unternehmen erhalten Geheimaufträge und erledigen für die Kriegsführenden „schmutzige Geschäfte“. Die Firma Blackwater - heute Xe Services - musste nach Berichten über ihr brutales Vorgehen im Irak das Land verlassen.
Problematisch ist vor allem die mangelhafte Kontrolle von Privatarmeen. An einer Konferenz in Montreux, die auf Initiative der Schweiz und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zusammenkam, beschlossen im September 2008 17 Staaten - darunter die USA und Großbritannien -, solche Unternehmen stärker zu kontrollieren und zur Respektierung des humanitären Völkerrechts zu verpflichten.
Eine der größten Söldnerarmeen der Welt, das britische Sicherheitsunternehmen Aegis Defence Services, unterstützt ausdrücklich diese Konferenzbeschlüsse.
Links: