Internationale Turbulenzen erwartet
Russland stoppt wegen der schweren Dürre und der verheerenden landesweiten Brände vom 15. August an seinen Getreideexport. Das sagte Regierungssprecher Dimitri Peskow nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag in Moskau. Zuvor hatte Regierungschef Wladimir Putin ein zeitweiliges Exportverbot befürwortet - auch für Produkte aus Getreide. Die Regelung gelte bis 1. Dezember.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Das vorübergehende Verbot betreffe neben Getreide auch Getreideprodukte, sagte Ministerpräsident Putin. Der Regierungschef kündigte außerdem Subventionen in Höhe von rund zehn Milliarden Rubel (335 Millionen Dollar) und Darlehen in Höhe von 25 Milliarden Rubel für den Agrarsektor an.
Russland ist einer der weltgrößten Exporteure von Weizen. Daher erwarten Experten Turbulenzen auf den internationalen Getreidemärkten, wenn die Lieferungen ausbleiben. Analysten in Moskau warnten vor einem Exportverbot, weil Russland so seine hart erkämpfte Position auf den Märkten einbüßen könnte.
Ernteprognosen nach unten korrigiert
Wegen der extremen Trockenheit hatte Moskau die Prognose für die Getreideernte bereits deutlich nach unten korrigiert - auf etwa 70 Millionen Tonnen. Die Preise für Lebensmittel sind wegen der Dürre- und Brandkatastrophe schon um etwa 15 Prozent gestiegen. Zu Wochenbeginn war der Weizenpreis an der europäischen Warenterminbörse Matif in Paris mit über 200 Euro pro Tonne auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen.
Links: