Turandot Seebühne

Bregenzer Festspiele/ Ralph Larmann

Bregenzer Festspiele zogen 213.000 Gäste an

70 Jahre Bregenzer Festspiele: Zum Ende der Jubiläumssaison ziehen die Festspiele eine zufriedene Bilanz. Das Spiel auf dem See, „Turandot“ von Giacomo Puccini, wurde von 160.000 Besuchern gesehen, was eine Auslastung von 94 Prozent bedeutet. Insgesamt besuchten heuer 213.000 Gäste die Veranstaltungen der Festspiele.

Festspielpräsident Hans-Peter Metzler, Intendantin Elisabeth Sobotka und der kaufmännische Direktor Michael Diem zeigten sich mit der Jubiläumssaison - 70 Jahre Bregenzer Festspiele - „sehr, sehr glücklich“. Zum einen stimmten die Zahlen: 159. 825 Zuschauer auf der Seebühne bedeuteten eine Auslastung von 94 Prozent, die Opern im Festspielhaus („Hamlet“ - 4.612 Besucher) und im Theater am Kornmarkt ("Don Giovanni - 1.940 Besucher) sowie die „Staatsoperette - Die Austrotragödie“ (934 Besucher) auf der Werkstattbühne waren jeweils ausverkauft.

„Sensationelle Zahlen“

Diem sprach von „sensationellen Zahlen“, Puccinis „Turandot“ habe in ihrem zweiten Aufführungsjahr in Bregenz mehr Publikum angezogen als „Aida“ oder „Tosca“ in ihren zweiten Saisonen. „Wir haben heuer sehr gut abgeschlossen bei den Erlösen, sogar ein bisschen über Plan“, so Diem. Kostenseitig werde man in den Grenzen bleiben und einen schönen Übertrag mitnehmen können. „Das gibt uns Rückenwind und Sicherheit für das nächste Jahr“, sagte der kaufmännische Direktor. Das Budget der Bregenzer Festspielen liegt bei 20 Mio. Euro pro Saison, davon sind rund 7 Mio. Euro Subventions- und 1,3 Mio. Euro Sponsorengelder.

Zum anderen aber waren die Verantwortlichen speziell glücklich über die Rückmeldungen. „Das Programm wurde vom Publikum hervorragend aufgenommen und von den Kritikern positiv bis besonders gut bewertet“, sagte Metzler. Zwar habe eine thematische Klammer heuer gefehlt, die Qualität des Gebotenen sei aber an allen Spielstätten herausragend gewesen. Diem nannte die „Vielfältigkeit des Programms“ gar den „eigentlichen Star“ der zu Ende gehenden Festspielsaison. Sobotka sah durch die Programmierung bewiesen, „wie wichtig die Festspiele sind und welche Berechtigung Musiktheater in allen Facetten hat“. Dabei ging sie auf die Relevanz der gespielten Stücke (etwa der „Staatsoperette“) ein wie auch auf die verschiedenen Emotionen, die sie bei den Besuchern auslösten - von schreiendem Jubel bis zu betroffener Stille.

Diem und Sobotka hielten fest, dass natürlich das Spiel auf dem See das Herzstück des Festivals bildet. Man beschränke sich aber nicht darauf. Das Geheimnis der Bregenzer Festspiele sei, fundierte Musikkenner und Opern-Neulinge auf dem See zusammenzubringen. Wenn das funktioniere, könne man auch Geld für andere Produktionen erwirtschaften. „Wir stehen auf drei ganz stabilen Säulen“, sagte Metzler und nannte neben der Seeaufführung und der „großen Oper“ im Festspielhaus auch die Schiene der „neuen Musik“, die von Sobotkas Vorgänger David Pountney begründet wurde. „Wir werden die Balance finden zwischen noch mehr Programm-Reichhaltigkeit und geregelter Buchhaltung“, versprach der Festspielpräsident.

Kulisse wird bereits am Montag abgebaut

Nur wenige Stunden nach der letzten „Turandot“-Vorstellung am Sonntag, 21. August, beginnt am Montagvormittag der Kulissenabbau im Bodensee. Zu Beginn werden die Techniker die im Bühnenbild integrierten Lautsprecher und Scheinwerfer abmontieren, dann folgt der Abbau der 72 Meter breiten und 27 Meter hohen Wand, die aus einer Holz-Stahlkonstruktion und 650 unechten Mauersteinen besteht.

Turandot Bühnenbild

Bregenzer Festspiele/ Dietmar Mathis

Die „Turandot“-Kulisse steht nicht mehr lang

Im Oktober werden dann die ersten Holzpfähle für das „Carmen“-Bühnenbild in den Seegrund gerammt. Die allerersten Formen des Bühnenbildes werden dann etwa ab März erkennbar sein.

„Carmen“-Vorverkauf startet am Sonntag

Die Vorbereitungen für das Spiel auf dem See 2017, „Carmen“ von Georges Bizet, sind bereits weit fortgeschritten. Der Vorverkauf für die Oper startet am Sonntagabend, 21. August, auf de Internetseite der Bregenzer Festspiele. Für die Inszenierung zeichnet Kasper Holten verantwortlich, das Bühnenbild stammt von Es Devlin, am Pult der Wiener Symphoniker steht erneut Paolo Carignani.

Die Bizet-Oper wurde zuletzt in den Jahren 1991 und 1992 als Spiel auf dem See gezeigt. Premiere ist nächstes Jahr am 19. Juli, es folgen 25 weitere Vorstellungen. Als Oper im Festspielhaus gelangt nächstes Jahr die selten gespielte Oper „Moses in Ägypten“ von Gioachino Rossini zur Aufführung. Premiere ist am 20. Juli. Die Bregenzer Festspiele 2017 finden vom 19. Juli bis 20. August statt.

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