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Schauspielerin bestreitet Vorwürfe

Die von der „New York Times“ („NYT“) publikgemachten Missbrauchsvorwürfe gegen Asia Argento haben Hollywood erschüttert. Sie soll vor fünf Jahren den damals 17-jährigen Schauspieler Jimmy Bennett sexuell genötigt und ihm heuer eine Entschädigung gezahlt haben. Argento wies die Vorwürfe zurück. Am Mittwoch meldete sich erstmals Bennett selbst zu Wort.

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„Ich habe mich zunächst nicht zu meiner Geschichte geäußert, weil ich mich entschieden hatte, das mit der Person, die mir Unrecht getan hat, privat zu bewältigen“, schrieb Bennett in einem Statement, aus dem mehrere US-Medien zitierten. „Mein Trauma kam wieder hoch, als sie selbst als Opfer herauskam“, so Bennett über die „#MeToo“-Aktivistin, die den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben.

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Argento hatte die Vorwürfe am Dienstag zurückgewiesen. Der Bericht der Zeitung sei falsch, so die 42-jährige Schauspielerin. „Ich dementiere und weise den Inhalt des von der ‚New York Times‘ veröffentlichten Artikels, der in den internationalen Medien zirkuliert, zurück“, schrieb sie in einer Stellungnahme, die in Sozialen Netzwerken zirkuliert. Sie sei „zutiefst schockiert“ über die „absolut falschen“ Nachrichten, so Argento, die von „Verfolgung“ sprach. Sie habe nie irgendeine Form einer sexuellen Beziehung mit Bennett gehabt und sei mit ihm lediglich freundschaftlich verbunden gewesen.

Zahlung als „Hilfe“ für Bennett

Die „NYT“ hatte berichtet, Argento habe Bennett in Kalifornien missbraucht, als er 17 und sie 37 Jahre alt war. Sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen sind in dem US-Bundesstaat strafbar. Bennett habe Jahre später 3,5 Millionen Dollar von Argento gefordert, in diesem Frühjahr hätten sie sich auf 380.000 Dollar (rund 330.000 Euro) geeinigt.

Argento dementierte die Zahlung an Bennett nicht, betonte aber, damit habe sie ihm helfen wollen. Ihr Lebensgefährte - der inzwischen verstorbene Fernsehkoch Anthony Bourdain - habe sich Sorgen um einen möglichen Rufschaden gemacht, den Bennett verursachen könnte. Daher habe das Paar entschieden, „mitfühlend auf Bennetts Forderung nach Hilfe zu reagieren und ihm Hilfe zu geben“. Bourdain persönlich habe Bennett finanziell unterstützt - „unter der Bedingung, dass wir keine weiteren Einmischungen in unser Leben erleiden müssen“. Bourdain starb im Juni während Dreharbeiten in Frankreich, laut Polizei beging er Suizid.

Galionsfigur der „#MeToo“-Bewegung

Argento ist die Tochter von Schauspielerin Daria Nicolodi und Dario Argento, einem der prägendsten Horror- und Slasher-Film-Regisseure seiner Generation. Seit ihrer Kindheit steht sie vor der Kamera, für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Auszeichnungen bekommen.

Im Herbst vergangenen Jahres gehörte Argento zu den ersten, die den Hollywood-Produzenten Weinstein beschuldigten, sie vergewaltigt zu haben. Seitdem forderte sie wiederholt Aufklärung und Verfolgung der Täter sexuellen Missbrauchs. Unter dem Hashtag „#MeToo“ entwickelte sich eine weltweite Bewegung, bei der sich Zehntausende Frauen im Internet als Opfer sexueller Übergriffe zu erkennen gaben. Auch Bourdain hatte die Bewegung unterstützt.

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